Weil die Filigrandecke nun am richtigen Platz liegt, ist jetzt Zeit für das Verlegen von Leitungen bzw. Leerrohren, die später im Beton verschwinden sollen. Dazu gehören beispielsweise Elektro-Leerrohre* oder Rohre der Lüftungsanlage*.

Vorbereitungen für das Verlegen von Leitungen

Vor der Verlegung der Rohre muss man sich darüber im Klaren sein, dass einige Rohre und Leitungen später auch auf der Decke verlegt werden können oder sogar müssen (z.B. Wasser- und Abwasserrohre).

Elektro-Leerrohre kann man dagegen oft im Beton verlegen, damit diese später nicht bei Verlegung anderer Leitungen und Rohre stören. Wie geht man nun vor?

Elektrik

Für die Elektrik empfiehlt sich die Verlegung der Kabel in Leerrohren. Zwar sind die Kosten hierdurch erhöht, jedoch ist das Kabel dadurch während der Bauphase besser geschützt und die Kabel bleiben auch noch nach Jahrzehnten austauschbar. Damit man die Leerrohre verlegen kann, muss jeweils deren Anfangs- und Endpunkt bekannt sein. Ebenso ist der Rohrquerschnitt entscheidend, damit eine passende Leitung dort später ihren Platz findet.

Im Grunde verwendet man meist nur die Leerrohre M20 und M25 (die Zahl entspricht jeweils dem Durchmesser). Die nachfolgende Übersicht gibt Aufschluss über die Zuordnung einer Leitung zum passenden Leerrohr:

Beim Kauf der Leerrohre* für die Verlegung im Beton ist unbedingt auf die betonfeste Variante zu achten. Diese sind deutlich robuster und elastischer. Die Leerrohre namhafter Hersteller sind zwar etwas teurer – dies zahlt sich jedoch beim Einziehen von Kabeln aus, da die innere Gleitbeschichtung die Arbeit deutlich erleichtert und beschleunigt.

Wo beginnt man mit der Arbeit? Am einfachsten ist es, sich Zimmer für Zimmer vorzuarbeiten. Dazu legt man sich eine Liste zurecht, die man in jedem Raum abarbeitet. Die Liste kann beispielsweise wie folgt aussehen:

  • Strom-Zuleitung für Steckdosen
  • Zuleitung für Licht
  • Zuleitung für elektrische Rollladen
  • Sonstige Strom-Zuleitungen, z.B. für:
  • Kühlschrank
  • Spülmaschine
  • Dunstabzugshaube
  • Herd und Ofen
  • Schalter für Außenbeleuchtung und -steckdosen
  • Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung
  • Netzwerkdosen
  • Verbindung(en) zwischen Lampe(n) und Schalter(n)
  • Verbindung zwischen Rollladen und Schaltern
  • Verbindungen zur Türsprechanlage (ggf. mit Kamera)
  • Achtung: Elektroarbeiten dürfen nur von sachkundigen Personen durchgeführt werden!

Bohrungen für die Elektrik

Es werden nun die entsprechenden Löcher für die Leerrohre* gebohrt. Dazu sollte man lange Bohrer* verwenden, die jeweils etwa 2 bis 5 mm dicker sind, als das entsprechende Leerrohr. Damit ist sichergestellt, dass das Leerrohr gut in die Bohrung passt. Bei zu kleiner Bohrung hat man oft Schwierigkeiten das Leerrohr durchzustecken, weil kleine Steinchen das Loch oft etwas einengen.

  • TIPPS:
  • Filigrandecken von unten mit Schlag bohren.
  • Wände (sofern möglich) schräg von oben bohren.

Wenn man die Filigrandecken von unten bohrt, verhindert man das Herausbrechen großer Betonstücke auf der Gutseite. Deshalb empfiehlt sich das Bohren von unten, auch wenn hierdurch der unangenehme Staub einem entgegenkommt. Die Schlagbohrmaschine beim Bohren gut festhalten! Weil der Bohrer auf Bewehrungseisen treffen kann, kann dieser plötzlich blockieren. Die Schlagbohrmaschine* sollte deshalb unbedingt mit einem Drehmomentbegrenzer ausgestattet sein.

Leerrohre verlegen

Sind die Löcher alle gebohrt, beginnt das Verbinden der einzelnen Stellen mit Leerrohren. Im nachfolgenden Bild kann man zwei Lichtauslässe, sowie drei Spot-Gehäuse* erkennen. Während die Spot-Gehäuse einer Beleuchtungsgruppe alle nacheinander verbunden werden können, führen die Leerrohre bei normalen Lichtauslässen einer Beleuchtungsgruppe zu einer Dose, wo später die Verkabelung stattfinden kann.

  • TIPPS:
  • Leerrohre im möglichst großen Radius verlegen.
  • Zu kleiner Radius erschwert das Einziehen von Kabeln.

Sind die Rohre verlegt, so ist die gesamte Vernetzung nochmals gründlich zu prüfen. Spätere Korrekturen lassen sich hier nur schwer realisieren.

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