1.4 Grundstückauswahl und Kostenschätzung

Neubaugebiet oder Baulücke?

Die Grundstückauswahl muss gut überlegt sein: Jetzt ist es an der Zeit sich für oder gegen ein Grundstück zu entscheiden. Bestenfalls hat man an der Stelle bereits einen Architekten zur Hand oder aber man hört zunächst beim Bauamt selbst nach, welche Art von Haus auf dem Grundstück gebaut werden darf. Meist gibt es da nur zwei Möglichkeiten der Bebauung:

  • Bebauungsplan (oft in Neubaugebieten)
  • § 34 BauGB (oft in bestehenden Siedlungen)

Wenn es einen Bebauungplan gibt, dann ist darin bereits oft geregelt, welche Dachform und wie viele Geschosse das Haus haben muss. In bestehenden Siedlungen gibt es in dem Sinne keinen Bebauungsplan. Dort muss sich das Haus in das Gesamtbild einfügen. Es darf also weder viel größer, noch viel kleiner sein, als die Nachbarschaft. Zudem spielt oft auch die Dachform eine Rolle. Dazu kann man bei google.de/maps auf das Satellitbild schalten, um sich die Nachbarbebauung von oben anzuschauen.

Grundstückauswahl für den Hausbau in Eigenleistung
Bildquelle: pixabay/Capri23auto

Oft stellt man sich sein Traumhaus anders vor – andere Dachform, andere Größe usw.. Wenn man sich absichern möchte, dann kann man eine Bauvoranfrage beim Bauamt stellen. Das Kostet allerdings Zeit und Geld. Schlimmstenfalls wird das Grundstück während der Bauvoranfrage von jemand anders gekauft. Ich habe mich recht schnell für ein Grundstück entschieden, ohne eine Bauvoranfrage zu stellen.


Kostenschätzung

Nach der Entscheidung für ein Grundstück ging es bei mir um die Frage, wie groß das Haus werden soll. Denn davon hängt schließlich die Höhe des benötigten Kredits ab. Wenn man noch keinen Architekten hat, so muss man an diesem Zeitpunkt schleunigst einen suchen. Die Bank benötigt für die Kreditunterlagen einen Hausentwurf und die Kostenschätzung des Architekten. Der Architekt kann diese Unterlagen oft recht günstig erstellen. Am besten teilt man ihm mit, ob das Haus eher günstig, normal oder gehoben ausgestattet werden soll. Ebenso sollte er wissen, mit wie viel Eigenleistung man das Haus bauen möchte. Eigenleistungsanteil über 25% klingt erfahrungsgemäß unglaubwürdig und wird von der Bank in der Regel nicht genehmigt.

Die Kosten für das Haus einzuschätzen ist schwierig, wenn man vorher mit dem Hausbau nichts zu tun hatte. Man sieht erst während dem Hausbau, was alles an Dingen benötigt wird. Vor allem die kleinen Sachen kann man vorher unmöglich alle bei der Kostenschätzung berücksichtigen.

Um Euch die Vorabeinschätzung der anfallenden Kosten für den Hausbau zu geben, habe ich nachfolgend einen Rechner angefügt.


Kreditzusage und Grundstückkauf

Wenn man das Wohneigentumsprogramm von KFW nutzt, dann sollte man prüfen, ob das Eigenkapital und der KFW-Kredit für den Grundstückskauf ausreichen. Wenn man den Hauskredit noch nicht sofort benötigt, dann sollte man mit der Bank sprechen, ob man die von den Bereitstellungszinsen befreite Zeit verlängern kann. Nach dieser Zeit fallen dann die Bereitstellungszinsen für noch nicht ausgezahlte Kreditsumme an. Gerade am Anfang können dafür “mal eben” über 500€ im Monat anfallen.

Mit den Unterlagen des Architekten geht man zur Bank und lässt das Ganze prüfen. Nach Prüfung und Genehmigung des Kredits kann man den Grundstückkauf in die Wege leiten. Dazu muss ein Termin beim Notar gemacht werden, um die Umschreibung des Grundstücks vorzunehmen. Danach hat man einige Tage Zeit, um den Kaufbetrag zu überweisen. Nun ist man stolzer Besitzer eines Grundstücks!