Um das Betonieren der Bodenplatte vorzubereiten, sind noch einige sehr wichtige Schritte erforderlich. Dazu kann je nach Wärmeschutznachweis eine Dämmung erforderlich sein. Zudem werden einige Materialien und Werkzeuge benötigt. Erst nach gründlicher Vorbereitung und Kontrolle aller notwendigen Schritte ist die Schalung mit Beton zu füllen.

Bodenplatte einschalen und dämmen

Beim Einschalen ist unbedingt auf das Außenmaß der Bodenplatte im statischen Nachweis bzw. Positionsplan zu achten. Zudem sind bei gedämmten Betonteilen grundsätzlich immer alle an den Außenbereich angrenzenden Flächen zu dämmen. Das bedeutet, dass beim Einschalen einer gedämmten Bodenplatte also auch auf die Dämmung der Seiten zu achten ist. Die Einschalung muss also entsprechend etwas größer ausfallen.

Dazu werden die Bohlen horizontal aufgestellt und etwa alle 1,5m durch Holzpfähle o.Ä. abgestützt. Die Konstruktion muss sehr stabil sein, da der Beton später mit viel Druck auf den Bohlen lastet. Es wäre fatal, wenn die Konstruktion beim Betonieren nicht hält und bricht. Es ist übrigens nicht so schlimm, wenn die Holzbohlen sich etwas unterhalb der Bodenplattenoberkante befinden: Mit der seitlichen Dämmung sollte man schließlich auf die benötigte Höhe kommen. Keine Angst, dass die Dämmung bricht. Wenn die Dämmung 6cm oder 8cm dick ist, dann kann sie auch mal 10 cm über der Bohle enden.

Wenn die Holzbohlen nun richtig positioniert sind, kann die seitliche Dämmung der Bodenplatte erfolgen. Dazu verwendet man am besten Leichtbauplattenanker*, welche später die Dämmung fest mit der Bodenplatte verbinden. Die Anker nicht zu weit unten platzieren, da dort noch die untere Dämmung der Bodenplatte folgt.

Die Höhe der seitlichen Dämmung entspricht der Bodenplattendicke und der Dicke der unteren Dämmung. Die Dämmung lässt sich sehr gut mit einem Fuchsschwanz (Säge)* oder wenn bereits Strom zu Verfügung steht noch einfacher mit einer Pendelhubstichsäge* schneiden.

Nun kann man auch die untere Dämmung in die Schalung einbringen. Dazu verwendet man i.d.R. Dämmplatten mit Stufenfalz. So oder so ähnlich kann die fertig gedämmte Bodenplatte dann schließlich aussehen:

Bewehrung für den Stahlbeton

Bei der Bodenplatte und den Betondecken wird meist zwischen Unter- und Oberbewehrung unterschieden. Dabei handelt es sich prinzipiell um die untere und um die obere Lage der Baustahlmatten, die aufgrund der Statik zu verlegen sind.

Für das Erstellen der Unterbewehrung ist in den Bewehrungsplan der Bodenplatte zu schauen. Das kann zunächst ganz wild aussehen:

Wenn man es sich genauer anschaut, dürfte einiges etwas klarer werden: Es gibt viele Rechtecke im Bild, die jeweils eine Diagonale haben. Eine Baustahlmatte ist also immer ein Rechteck mit einer Diagonale darin. Wie man unschwer erkennen kann, überlappen sich hier einige Baustahlmatten. Bei den Baustahlmatten wird meist nur zwischen R- und Q-Matten unterschieden. Bei den Q-Matten ist die Bewehrung (also die Stäbe) sowohl in Längs-, als auch in Querrichtung gleich. Diese Betonstahlmatten können also längs oder quer verlegt werden. Bei den R-Matten liegt die Hauptbewehrung in Längsrichtung (Längsstäbe sind dicker), weshalb man hierbei also auch die Orientierung der Matte beachten muss. Die Nummer (z.B. 335) ist meist in Form eines Etiketts auf der Matte angebracht. Je größer die Nummer, desto schwerer und teurer sind meist die Matten.

Für die Arbeit mit Stahl sind gute und robuste Arbeitshandschuhe* und eine langärmlige Oberbekleidung zu empfehlen. Auch ein kleiner Verbandskasten für den Notfall sollte zur Verfügung stehen.

Untere Bewehrung der Bodenplatte

Vor dem Verlegen der Matten ist auf die untere Dämmung eine Baufolie* auszulegen. Diese verhindert später, dass der Beton durch die Ritzen herausläuft. Auf der Folie müssen nun in etwa 1m Abstand sogenannte Drunterleisten platziert werden. Das sind Leisten aus Kunststoff, die dafür sorgen, dass die Baustahlmatten später vollständig von Beton umschlossen sind. Bei Stahlbeton ist grundsätzlich immer darauf zu achten, dass der Stahl mindestens 3cm von allen Seiten mit Beton umgeben ist.

Auf die Drunterleisten sind nun die Baustahlmatten nach Plan zu verlegen. Das Ausschneiden von Ecken und Rohraussparungen kann man mit einem Mattenschneider* vornehmen. Die Mattenschneider findet man teilweise in einem guten gebrauchten Zustand. Man muss aber darauf achten, dass die Zange nicht unter ca. 90cm ist, da das Schneiden sonst zunehmend schwieriger wird. Wenn das Verlegen der Matten erfolgt ist, dann ist in dem Bewehrungsplan nocheinmal zu prüfen, ob eventuelle “Zulage” notwendig ist. Es kann beispielsweise notwendig sein, dass auf der Unterbewehrung einzelne Moniereisen verlegt werden müssen.

Die Baustahlmatten können nun an den Überlappungsstellen mit Drahtschlaufen* und Drillapparat* verbunden werden. Weil die Drahtschlaufen so dünn sind, nimmt man am besten immer zwei davon und verdrillt diese an den Knotenpunkten der Matten. Am Ende muss natürlich jede Matte richtig gewählt, orientiert und platziert werden.

Körbe und Erdung

Vor dem Erstellen der oberen Bewehrung sind zunächst die “Körbe” zu platzieren. Bei den Körben handelt es sich um gebogene Baustahlmatten, die für den richtigen Abstand zwischen der unteren und oberen Bewehrung sorgen. Die Körbe werden umlaufend an der Außenseite der gesamten Bodenplatte platziert. Auch hierbei ist natürlich ein Abstand von mindestens 3cm zur seitlichen Dämmung zu beachten, damit der Beton dort hineinfließen kann. Die Körbe sind mit der Unterbewehrung durch Drahtschlaufen* und Drillapparat* zu verbinden. An den inneren Ecken der Körbe sind (nach Skizze) Moniereisen anzubringen und durch Drahtschlaufen zu fixieren.

Nun folgt das Ausrollen des Erdungsbands auf der unteren Bewehrung. Dazu wird zuerst ein Stück Erdungsband als Fundamenterder für die spätere Haupterdungsschiene nach oben herausgezogen (max. 1m). Dieser Fundamenterder sollte möglichst nah an der späteren Wand anliegen. Hierzu wird in der Regel verzinktes Band mit dem Querschnitt (30×3,5)mm verwendet. Das Band ist zunächst mit Drahtschlaufen* zu fixieren und anschließend mit geeigneten Verbindern fest mit der Bewehrung zu verbinden, damit die elektrische Leitfähigkeit an der Stelle gegeben ist. Das Band verläuft dabei einmal komplett um die Bodenplatte in geringem Abstand zum Rand herum, bis es wieder an der ursprünglichen Stelle angekommen ist. Hierbei ist das Erdungsband wieder mit dem Anfang fest zu verbinden.

Bei vollständig gedämmten Bodenplatten ist es Vorschrift, dass die Erdung auch mit einem Erdungsband außerhalb der Bodenplatte verbunden ist. Hierzu reicht es nicht mehr verzinktes Erdungsband zu verwenden. Stattdessen wird hierfür Band bzw. Rundleiter aus Edelstahl (V4A) verwendet. Dieser muss natürlich mit dem inneren Erdungsband fest verbunden werden.

Obere Bewehrung der Bodenplatte

Die bereits verlegten Drahtkörbe am Rand der Bodenplatte sorgen für den richtigen Abstand der oberen und unteren Bewehrung nur im Randbereich. Für den Rest müssen sogenannte “Schlangen” im Abstand von ca. 1,5m ausgelegt werden – diese dienen als Abstandshalter.

Auf die Schlangen und Körbe werden nach dem Bewehrungsplan der Oberbewehrung Baustahlmatten verlegt. Diese sind wiederum mit Drahtschlaufen* und Drillapparat* untereinander, mit den Schlangen und mit den Körben zu verbinden.

Es ist nochmals in den Bewehrungsplänen zu kontrollieren, ob an irgendeiner Stelle noch etwas vorgesehen ist. Beispielsweise kann ein Aussteifungspfeiler notwendig sein. Dazu sind die entsprechenden Moniereisen in L-Form zu biegen und fest mit der Unter- und Oberbewehrung zu verdrillen.

Für jedes herausstehende Abwasserrohr ist es empfehlenswert, eine runde Kappe aus der Dämmung zu schnitzen und mit Klebeband zu fixieren. So sind die Rohre auch nach dem Betonieren gut sichtbar und frei von Beton.

Dann ist es geschafft! Die fertige Bewehrung kann jetzt vom Bauleiter abgenommen werden.

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