Nachdem nun die Bewehrung der Bodenplatte fertiggestellt ist, kann mit den Vorbereitungen für das Betonieren begonnen werden. Dazu ist zeitig das notwendige Werkzeug zu beschaffen. Aber nicht nur das Werkzeug, sondern auch einige Helfer und natürlich auch der Beton sind wichtig. Hierbei muss alles passen, denn dazu steht nur ein Versuch zur Verfügung! Zudem muss man auch auf die Wetterlage achten: Bei einem drohenden Frost darf nicht ohne Weiteres betoniert werden.

Werkzeuge zum Betonieren der Bodenplatte

Wichtige Werkzeuge zum Betonieren der Bodenplatte sind der Betonglätter* (diesen kann man auch aus Holz selbst bauen) und zwei Gartenrechen*. Wenn man einen Betonglätter selbst baut, dann auch nach Möglichkeit etwas breiter (ca. 1,5m) – das erleichtert die spätere Arbeit. Zudem benötigt man einen hochwertigen Rotationslaser mit Tonsignal, sowie für alle Fälle Ersatzbatterien. Dieses leiht man sich bestenfalls irgendwo aus, da diese Geräte ab ca. 1500 Euro zu kaufen sind. Ein Kreuzlinien-Laser wird hierfür nicht ausreichen, da dieser bei Tageslicht zu schwach ist, um auf die Schnelle etwas ablesen zu können. Beim Betonieren muss eben alles schnell und gut organisiert ablaufen. Für den Rotationslaser ist in den meisten Fällen noch eine Latte mit einem unten angebrachten Brett erforderlich (siehe nachfolgendes Video bei ca. 1:30). Mit dieser Latte kontrolliert man beim Betonieren die Höhe.

Nicht zu vergessen sind Gummistiefel*. Alle Personen, die sich beim Betonieren auf der Bodenplatte aufhalten, sollten Gummistiefel tragen. Zu guter Letzt benötigt man noch ein Betonrüttler (auch Flaschenrüttler genannt). Diesen kann man sich meist kostengünstig ausleihen oder gebraucht kaufen (z.B. ebay-kleinanzeigen.de). Es ist darauf zu achten, dass dieser viel Leistung (ab ca. 500W) hat, da er sonst nicht viel bringt.

Betonpumpe und Fahrmischer

Natürlich ist für das vorgesehene Datum Beton und eine Betonpumpe zu bestellen. Eine Betonpumpe ist ein LKW mit einem schwenkbaren Schlauch, durch welchen Beton an die richtige Stelle gepumpt wird. Dazu wird vor dem Betonieren der LKW an einer günstigen Position aufgestellt und gesichert. Während dem späteren Betonieren kommen dann die Fahrmischer mit jeweils ca. 8m³ Frischbeton und entladen den Beton in die Betonpumpe.

Wenn man bei den vorangegangenen Arbeiten akkurat gearbeitet hat und die berechnete Betonmenge perfekt passt, muss keine Entsorgungsgebühr für die verbliebene Betonmenge bezahlen. Ansonsten können für die Entsorgung von Restmengen etwa 100 Euro pro Kubikmeter veranschlagt werden. Nach Möglichkeit sollte man sich deshalb vorab nach einer passenden Stelle auf dem Grundstück umsehen, um den Restbeton doch noch zu nutzen – bezahlen muss man diesen schließlich sowieso. Wenn das Frischbetonwerk passende Aufträge im Anschluss hat, fallen möglicherweise keine Entsorgungskosten an.

Die Gestellung der Betonpumpe kostet natürlich auch Geld (ca. 500 Euro). Dennoch lohnt sie sich, weil das Verteilen des Betons “von Hand” sehr viel Kraft und Zeit kostet. Beim Betonieren hat man jedoch “viel um die Ohren”, sodass man auf die Handarbeit getrost verzichten kann.

Betonieren der Bodenplatte

Nun geht’s ans Eingemachte: Der Rotationslaser wird auf die richtige Höhe eingestellt und überprüft. Die Helfer ziehen die Gummistiefel an und machen sich bereit für den Start. Es folgt die Aufgabenverteilung und es kann jeder seine Fähigkeiten unter Beweis stellen: Bei ungeübten Helfern werden sicherlich zwei Personen mehr notwendig sein. Ansonsten sind hierfür etwa fünf Personen einzuplanen.

Die Rollenverteilung

Holger (auch wenn er Karsten heißt): Weil er etwas kräftiger ist, kümmert er sich um den Schlauch, aus dem Beton rauskommt. Weil Holger hier auch bei vollem Verstand sein muss, darf er den Bierkasten noch nicht geleert haben. Er bewegt den Schlauch immer dorthin, wo gerade noch Beton benötigt wird.

Tom: Er nimmt seine Arbeit peinlich genau und kümmert sich um die Kontrolle der richtigen Höhe. Er achtet darauf, dass er immer freie Bahn bis zum Rotationslaser hat, da er ansonsten nicht die richtige Höhe angezeigt bekommt. Sein Messbalken zeigt ihm immer an, ob an einer Stelle zu viel oder zu wenig Beton ist. Tom ist in seiner Schlüsselrolle sehr wichtig und muss den anderen Anweisungen geben. Er läuft immer neben Holger und sagt ihm, wo bereits genug Beton vorhanden ist. Wenn Holger zu viel Beton auf eine Stelle gepumpt hat, dann sagt Tom dem Dieter, dass er an der Stelle etwas wegnehmen muss.

Dieter: Er geht mit dem Gartenrechen auf der mit Beton verfüllten Fläche und verteilt diesen gleichmäßig. Er hört auf Tom: Wenn Tom sagt, dass auf einer Stelle zu viel Beton ist, muss er diesen in Richtung der noch unverfüllten Fläche ziehen.

Michael: Er verträgt am meisten Bier und hat deshalb diese einfache Aufgabe: Nämlich mit dem Betonrüttler den Beton verdichten. Das passiert nicht permanent, sondern alle paar Minuten, um die Luft aus dem Beton herauszubefördern. Außerdem hilft er Dieter mit dem zweiten Gartenrechen, wenn er gerade mal nichts zu tun hat.

Mike: Er ist sehr penibel und hat das nötige Feingefühl. Er kommt nach allen anderen mit einem ausreichenden Abstand. Dabei benutzt er den Betonglätter, um den auf die richtige Höhe gebrachten Beton zu glätten. Er macht kurze Hin- und Herbewegungen, damit der Beton schön verfließt und eine glatte, ebene Oberfläche (+/- 5mm) bildet.

Feuer frei!

Der Fahrmischer rückt an und der Betonpumpenfahrer hat die Pumpe am Startpunkt positioniert. Die Schaulustigen haben sich versammelt und denken sich still: “lass knacken”.

Nun geht die Betonpumpe an und alle warten sehnlichst, bis der erste Beton herausgespuckt wird. Der austretende Beton erinnert dann aber doch tatsächlich eher an Durchfall. Holger hält den Pumpenschlauch und versucht in Schlangenlinien (etwa 1m breit) die richtige Menge Beton fachgerecht zu platzieren:

Jeder Helfer konzentriert sich dabei voll und ganz auf seine Aufgabe. Es versteht sich, dass die bereits glattgezogene Fläche nicht mehr betreten werden darf.

Bei einer ebenen Oberfläche der Bodenplatte sind die beteiligten Helfer (anschließend, nicht vorher) mit Bier zu belohnen. Gleicht die Bodenplatte eher einer Gebirgslandschaft, so sind die verantwortlichen Helfer dauerhaft von der Baustelle zu verbannen.

Nach dem Betonieren

Wenn die Sonne mal wieder einen Abgang gemacht hat und es regnet ununterbrochen: Gut. Ansonsten wenn das Wetter der Sahara gleicht, muss die Bodenplatte bestenfalls mehrmals täglich genässt und so vor zu schnellem Austrocknen geschützt werden. Damit beugt man der Rissbildung im Beton vor.

Nun muss für die nächsten Tage Material geordert werden. Nach etwa drei Tagen kann das Steinmaterial geliefert und auf der Bodenplatte abgestellt werden.

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