Die erste Steinreihe ist gelegt. Jetzt kommt der Part, wo man tatsächlich am Ende des Tages das Ergebnis deutlich sehen kann. Für das Mauern der Wände benötigt man überwiegend einen Mörtelschlitten* und eine Steinsäge.

Ecke Mauern

Es geht zunächst wie bei der ersten Steinreihe mit der Ecke los: Hierbei wird die Ecke nun genau andersrum gemauert, um die Mauer im Verbund zu erstellen.

Dazu ist eine kleine Menge Dünnbettmörtel anzurühren und in den Mörtelschlitten* zu füllen. Zunächst wird der Dünnbettmörtel nur auf der Ecke aufgerollt, um die ersten drei Steine zu verlegen. Darauf legt man anschließend den Eckstein und richtet diesen mit einem Gummihammer und einer Wasserwaage vorsichtig aus. Nun folgen auch die beiden anliegenden Steine. Der überschüssige Dünnbettmörtel ist von der Stein-Oberseite sofort zu entfernen.

Gleichermaßen wird mit den nachfolgenden Ecken verfahren. Sobald die Ecken fertiggestellt sind, kann zwischen den Ecken eine Maurerschnur* gespannt werden. Diese sorgt dafür, dass die Mauer zwischen den Ecken perfekt gerade gemauert werden kann.

Umso wichtiger ist es die Ecken perfekt „senkrecht“ zu mauern. Von den Ecken ausgehend ist die Maurerschnur* so zu spannen, dass diese entlang der Kante derjenigen Steinreihe verläuft. Die Maurerschnur* ist dazu einfach durch ein loses Drauflegen eines Steins zu fixieren und auszurichten. Das Steingewicht reicht bereits aus, um die Schnur in der richtigen Position zu halten.

Steinreihen mauern

Das Mauern an sich ist nicht so schwierig, wie es sich manch Einer vorstellt. Klar, es ist körperlich anstrengend! Wenn man einige Grundregeln beim Mauern beachtet und etwas mitdenkt, dann funktioniert es eigentlich ganz gut.

Ein paar wichtige Regeln

Es kann vorkommen, dass die Steine nicht perfekt gerade sind oder aber die erste Steinreihe nicht ideal liegt. Deshalb ist darauf zu achten, dass man nicht jeden Stein einfach aufeinander legt. Zwar passen die Kanten übereinander, dafür setzt sich ein möglicher Fehler in der ersten Steinreihe immer weiter fort. Hier ist also vielmehr auf die Geradheit der gesamten Mauer zu achten. Übertrieben dargestellt könnte es so aussehen:

Es ist in jedem Falle darauf zu achten, dass die Steine eine ausreichende Überlappung (etwa in der Mitte) haben:

Gerade bei hochwärmedämmenden Wänden muss man ein Mörtelschlitten* benutzen. Warum? Es muss sichergestellt sein, dass eine geschlossene Schicht des Dünnbettmörtels entsteht. Andernfalls zieht später die Luft „durch die Wände“. Oft merkt man das später bei den Steckdosen und Ähnlichem. Wenn man die Kammern der Steine mit Dünnbettmörtel versiegelt, dann verhindert man damit weitesgehend den Zug.

Beim Mauern der Wände sind die folgenden Dinge nicht zu vergessen:

  • Tür- und Fensteröffnungen (Steine auslassen)
  • Innenwände (Mauerverbinder* aus Edelstahl setzen)
  • Tür- und Fensterstürze (Rollladenkasten nicht vergessen!)
  • Platz für Heizkreisverteiler (bei Fußbodenheizung)

Verbinden der Wände beim Mauern

An den Verbindungsstellen der Innenwände sollte man nicht vergessen Mauerverbinder* aus Edelstahl zu setzen. Dazu kann bei nichttragenden Wänden (z.B. 11,5er Mauerwerk) je Steinlage ein Mauerverbinder gesetzt werden. Bei dickeren Wänden sind auch zwei Mauerverbinder nebeneinander möglich. Das verleiht dem Mauerwerk etwas mehr Stabilität.

Die Mauerverbinder sind dabei in den Dünnbettmörtel einzulegen, damit sich diese kraftschlüssig mit dem Mauerwerk verbinden.

In der Regel ist beim Mauern der Wände zunächst eine Steinart dran, um eine Wand fertigzustellen, bevor man anschließend mit einer anderen Steinart die anderen Wände mauert. Deshalb können Mauerverbinder vorübergehend nach unten gebogen werden. Damit minimiert man das Verletzungsrisiko.

Ebenso wichtig beim Mauern: Auf die richtige Höhe achten und den Einbau der Stürze nicht vergessen!

Einbau der Stürze

Auf der Baustelle müssen immer alle Pläne des Architekten und des Statikers zur Verfügung stehen. Für viele Stürze sieht der Statiker jene aus Stahlbeton vor. Deshalb kann man nicht immer auf Fertigstürze zurückgreifen.

Bei nichttragenden Wänden ist es in der Regel so, dass man dort Fertigstürze verbauen kann. Fertigstürze bekommt man beim Baustoffhändler oder im Baumarkt. Fertigstürze können teilweise auch bei tragenden Wänden zum Einsatz kommen. Stürze nach dem Bewehrungsplan des Statikers sind dagegen vor Ort auf der Baustelle herzustellen. Diese müssen eingeschalt und mit Betonstahl versehen werden. (dazu später mehr). Bei dieser Art der Stürze ist darauf zu achten, dass an den Seiten genügend Auflagefläche vorhanden ist. Der Surz muss später eine Auflage von etwa mindestens 20 bis 25cm auf jeder Seite haben.

Wenn in dem Plan des Statikers nichts anderes vorgesehen ist, sollte auch der Fertigsturz gut aufliegen. Dieser sollte etwa mindestens 15 bis 25cm Auflage auf jeder Seite haben. Wenn für die Wanddicke keine passenden Fertigstürze zur Verfügung stehen, können zwei Stürze nebeneinander verbaut werden. Bei dieser Art der Stürze ist meist anschließend noch mit Steinen aufzumauern (s. Bild).

Auch bei einem Heizkreisverteilern für die Fußbodenheizung ist ein Sturz erforderlich. Der Heizkreisverteiler ist in der Tiefe oft verstellbar und meist nur 11 bis 16cm tief. Deshalb sollte hier (je nach Wanddicke) nicht die gesamte Wand ausgelassen werden, sondern nur die erforderliche Dicke. Diese fehlende Wanddicke ist mit einem Sturz abzufangen.

Bei Fenstern sind in der Regel Rollladenkästen vorzusehen. Dadurch kann der Sturz nur „in die Decke“, statt in die Mauer eingebaut werden. Die Wände mit Fensteröffnung kann man aus dem Grunde dann bis oben hin ohne Sturz mauern:

Für die Fertigstellung des Mauerwerks einer Etage sind ungewollte Wandöffnungen zu verfüllen.

Verfüllen der Wände nach dem Mauern

Nach dem Mauern einer Etage sind nun auch kleine Öffnungen im Mauerwerk mit Leichtmauermörtel zu verfüllen. Dazu ist Leichtmauermörtel nach Herstellerangaben anzurühren. Mit einer Maurerkelle* wird das Material auf die Öffnung geworfen. Das überschüssige Material wird wieder aufgenommen und der Vorgang anschließend wiederholt. Es muss eine ebene Fläche entstehen.

Das Verfüllen der Wände sollte auch an Fensterlaibungen erfolgen. Insgesamt erleichtert das Verfüllen das spätere Abdichten oder Verputzen der Wände, sowie den Einbau der Fenster und Türen.

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