6.6 Innenputz und Trockenbau

In diesem Bauabschnitt besteht die Aufgabe darin, die Wände so fertigzustellen, dass diese je nach Anforderung gestrichen, tapeziert oder mit einem Dekorputz verschönert sind. Wenn die Wände gefliest werden sollen, dann bedarf es ebenfalls einer entsprechenden Vorbereitung der Wände. Je nach Situation kann es erforderlich sein, das Verputzen oder den Trockenbau vorzuziehen.

Verputzen der Innenwände

Bevor man die Wände verputzen kann, muss sichergestellt sein, dass alle Kabel, Wasser- und Abwasserleitungen, Leerrohre, etc. in den Wänden verlegt sind. Eine vorgesetzte Trockenbauwand sollte beispielsweise auch erst dann erstellt werden, wenn die dahinterliegende Außenwand innen bereits verputzt ist. Der Putz verhindert den Luftzug durch die Wand und macht die Wand eben, wodurch die nachfolgenden Arbeiten erleichtert werden.

Grundierung

Im ersten Schritt müssen die zu verputzenden Wände von losen Mörtelresten befreit werden. Anschließend wird der Untergrund grundiert. Dazu eignet sich ein Baueimer, in den die entsprechende Grundierung (Putzgrundierung*) gefüllt wird. Diese kann bei Bedarf nach Herstellerangaben mit etwas Wasser verdünnt werden. Mit einem großen Pinsel (*Bürste) wird die Grundierung satt aufgetragen, um die Saugfähigkeit des Untergrunds zu senken und zu vergleichmäßigen, sowie um den Staub zu binden. Wenn die Saugfähigkeit nach der ersten Grundierung zu stark ist, sollte ein zweites Mal grundiert werden, nachdem die erste Schicht bereits getrocknet ist.

Bild Grundierung

Das eigentliche Verputzen erfordert Geschick und viel Übung. Ist dies nicht vorhanden, empfiehlt es sich, dieses Gewerk von den Profis ausführen zu lassen. Wenn man es dennoch ausprobieren möchte, dann empfiehlt sich dafür ein nicht viel genutzter Raum (z.B. Abstellkammer oder Heizungsraum).

Putzarten

Der Innenputz sollte beim örtlichen Baustoffhändler oder im Baumarkt bezogen werden. Der Kauf von Versandware lohnt sich aufgrund des hohen Gewichts in der Regel nicht. Es gibt diverse Putzarten, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Ein paar gängige Arten für Innenputz sind:

-Kalkzementputz: Geeignet für Feuchträume und als Untergrund für Fliesenarbeiten. Der Putz weist außerdem eine gute Festigkeit auf. -Gipsputz: Geeignet für trockene Räume. Reguliert die Raumfeuchtigkeit und ist atmungsaktiv. Der Putz ist relativ weich. -Kalkputz: Reguliert die Raumfeuchtigkeit und ist atmungsaktiv. Hemmt außerdem die Bildung von Schimmelpilzen.

Vorbereitung

Gerade wenn die Erfahrung fehlt oder man einen besonderen Anspruch auf die Geradheit der Wände hat, sollte mit Schnellputzschienen (*) gearbeitet werden. Für die Außenecken sind außerdem Kantenprofile (*) zu verwenden, um die späteren Ecken vor Ausbrüchen zu schützen. Im Bereich der Fenster sind Anputzleisten/Fensterleisten (*) zu verwenden. Für Übergänge zwischen Beton, Dämmung und Mauersteinen ist Putzgewebe/Armierungsgewebe (*) empfehlenswert, um diese Bereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften vor Rissen zu schützen.

Für die Vorbereitung wird eine geringe Menge des gewählten Putzes nach Herstellerangaben angemischt. Mit diesen lassen sich nun die Schienen und Kantenprofile befestigen (*) und ausrichten. Hier muss besonders sorgfältig gearbeitet werden, da diese später über das Endergebnis entscheiden. Die Profile und Schienen werden dazu an etwa 4-5 Stellen mit Hilfe des Putzes befestigt und mit einer Wasserwaage ausgerichtet. Es ist darauf zu achten, dass diese genau senkrecht angebracht werden. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass sich über mehrere Profile gesehen nur eine Ebene (ohne Kanten) ergibt.

Bild zum obigen Abschnitt.

Bevor mit dem eigentlichen Verputzen begonnen werden kann, muss der Putz an den Schienen und Profilen getrocknet sein.

Die zu verstärkenden Stellen werden im späteren Verlauf mit Armierungsgewebe (*) versehen. Dazu wird eine Putzschicht von ca. 10mm Dicke aufgetragen und mit einer weiteren dünnen Putzschicht überdeckt. Dadurch wird verhindert, dass später auftretende Risse (z.B. wenn sich das Haus setzt) bis zur Putzoberfläche durchkommen.

Verputzen mit Innenputz

Für das Verputzen werden Werkzeuge benötigt.

Putzmaschine, Wasser (+Druck), Starkstrom, Einstellen der richtigen Konsistzenz, gleichmäßiges Auftragen , Richtlatte abziehen

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Für

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6.2 Abwasserleitungen

Material für Abwasserleitungen

Für die Installation der Abwasserleitungen im Innenbereich werden sogenannte HT-Rohre verwendet. Das „HT“ steht dabei für „Hochtemperatur“ und sagt damit aus, dass die Rohre auch für heißes Abwasser verwendbar sind. Die Rohre sind innen sehr glatt, sodass dort kaum etwas anhaften kann. Zudem sind die Rohre gegen ziemlich alle Stoffe und Mittel resistent, die im normalen häuslichen Abwasser anfallen.

Die Rohre sind recht günstig in der Beschaffung, weil es sich dabei um Massenware handelt. Es gibt diverse Arten von Rohren, Bögen, Muffen, Abzweigen, sowie Reduzierstücken:

HT-Rohr

HT-Bogen

HT-Muffe

HT-Abzweig

HT-Reduzierstück

*HT-
Rohr

*HT-
Bogen

*HT-
Muffe

*HT-
Abzweig

*HT-
Redu

Aufgrund der relativ preisgünstigen Beschaffung ist es sinnvoll, sich gleich für den gesamten Rohbau an allen möglichen Rohren, Bögen und Abzweigen auszustatten. Oft findet man auf ebay-kleinanzeigen.de übrig gebliebene Teile zu einem deutlich günstigeren Preis, als bei einigen Internet-Anbietern. Jedoch sollten die Preise unbedingt auch mit den Baumarkt- und Baustoffhändler-Preisen verglichen werden, da hier oft erhebliche Unterschiede zu finden sind.

Verwendung von Abwasserrohren

Für die Verwendung von Waschmaschinen- und Geschirrspüler-Abflussrohren eignen sich wie für Waschbecken ebenfalls Durchmesser von DN 40 oder DN 50. Da beispielsweise bei Küchen oft ein Abwasseranschluss für Waschbecken und Geschirrspüler verwendet wird, eignet sich hierbei der größere Nenndurchmesser DN 50. Auch sonst ist dieser Durchmesser gängiger, als der DN 40. Möchte man weniger Diversifikation des Rohr-Materials haben, so kann man hier getrost auf DN 40 verzichten und stattdessen DN 50 vorziehen. Das spart Geld und ermöglicht mehr Übersicht.

Planung von Abwasserleitungen

Nach guter Vorplanung des Rohbaus ist die Planung der Abwasserleitungen in der Regel nicht sehr aufwändig. Die gute Nachricht: Es werden nicht in allen Räumen Abwasserleitungen benötigt. Sofern die Räume mit Abwasseranschlüssen (wie im Kapitel 2.2 Beginn der Hausplanung bereits erwähnt) nah beieinander, bzw. übereinander liegen, bietet sich hier die Verlegung von insgesamt nur einem Fallrohr an. Ein Fallrohr dient dabei als Hauptabwasserleitung, welche in den einzelnen Etagen Abzweigungen hat.

Das Fallrohr ist in der Regel ein DN110-HT-Rohr. Dieses Rohr eignet sich aufgrund des großen Querschnitts nicht zur Verlegung in einer tragenden Wand. Empfehlenswert ist hierbei eine Trockenbauwand, bzw. eine Art Vorbau, um dahinter das Abwasserrohr zu verbergen. Das Fallrohr ist zudem bis zum Dach zu verlegen, um dieses an die Entlüftung anzuschließen. Es kann ein entsprechener Entlüfterstein* sein, oder aber alternativ ein separates Entlüfterrohr*. Bei dem Verbindungsstück zwischen Dachentlüftung und HT-Rohr handelt es sich um ein flexibler Anschlussschlauch* dar.

Entlüfterstein

Anschlussschlauch

Entlüfterrohr

*Entlüfterstein

*Anschlussschlauch

*Entlüfterrohr

Sobald die Position des Fallrohres festgelegt ist, muss man abschätzen, ob alle Abwasserstellen von dort aus auf kurzen Wegen erreichbar sind. Das ist sehr wichtig, denn lange Wege führen dazu, dass mehr Höhe für das erforderliche Gefälle unter dem Estrich benötigt wird. Da die Estrichhöhe aber vorgegeben ist, sind möglichst kurze Wege der Abwasserrohre unvermeidbar.

Installation der Fallrohre

Für die Installation der Fallrohre wird ein 10er Steinbohrer benötigt, sowie Stockschrauben, Dübel, Rohrschellen, Gleitmittel und natürlich die HT-Rohre.

Stockschrauben

Dübel

Bohrer

Schellen

Gleitmittel

*Stock-
schrauben

*Dübel

*Bohrer

*Schellen

*Gleitmittel

Die Installation des Fallrohres beginnt ganz unten im Haus. Von dort aus wird der erste Abzweig verlegt (sofern benötigt). Danach sollte ein Revisionsrohr verwendet werden, um bei Verstopfung von dort aus direkt zu den Rohren unter der Bodenplatte zu gelangen. Ein Revisionsrohr besitzt auf der Vorderseite einen Schraubverschluss und lässt sich bei Bedarf abschrauben (siehe Bild rechts):

Revisionsrohr
Revisionsrohr

In jedem HT-Element ist eine Gummidichtung eingebaut. Immer dann, wenn Rohre provisorisch zusammengesteckt werden müssen, um die Position und Gefälle zu prüfen, können die Dichtungen herausgenommen werden. Die Rohre lassen sich dann ohne Kraftaufwand zusammenstecken und wieder herausnehmen. Bei der Verlegung von HT-Rohren ist oft das Kürzen von Rohren, sowie häufiges Ausprobieren erforderlich.

Um ein Fallrohr genau senkrecht an der Wand anzubringen, kann mit Hilfe eines Kreuzlinienlasers* ein senkrechter Strich an die Wand projiziert werden. Mit diesem Strich markiert man sich den Verlauf des Fallrohres. Nun ist es ganz einfach, die Punkte für die Bohrungen anzuzeichnen, an welchen später die Rohrschellen sitzen sollen. Mit einem 10er Steinbohrer* werden Löcher in die Wand gebohrt und mit 10er Dübeln* versehen. Anschließend sind die Stockschrauben* einzudrehen und die Rohrschellen* an der Wand zu befestigen.

Nun sind die Dichtungen wieder in die HT-Rohre einzusetzen, mit Gleitmittel* einzustreichen und von unten nach oben ineinander einzustecken. Mit den Rohrschellen sind die Rohre letztendlich in der festgelegten Position zu sichern.

Verlegung von Abwasserleitungen

Nun kann nach der Verlegung der Fallrohre auch die Verlegung der Abwasserleitungen auf einzelnen Geschossen folgen. Dazu beginnt die Verlegung von der Abzweigung aus zu den einzelnen Punkten der Abwasserentstehung:

Zu jeden Zeipunkt gilt es, unter dem späteren Estrich zu bleiben.

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