4.1 Die Baugenehmigung

Wenn man es bis zur Baugenehmigung geschafft hat, dann ist es schon mal viel Wert. Nach viel geistiger Arbeit folgt jetzt geistige und vor Allem viel körperliche Arbeit. Doch es passiert nicht alles auf einmal und mit der Zeit gewöhnt man sich an die viele Arbeit. Es ist dennoch sehr wichtig, dass man seine Kräfte gut einteilt, um am Ende glücklich und zufrieden in das neue Haus einzuziehen.

Zunächst wird ein ordentlicher Betrag für die Erteilung der Baugenehmigung fällig. Die mitgesandte Baubeginnanzeige ist vom Bauleiter auszufüllen zu unterschreiben. Diese ist vor dem eigentlichen Baubeginn beim Bauamt einzureichen.

Die Baugenehmigung enthält in der Regel einige Nebenbestimmungen, welche unbedingt beachtet werden müssen. Dazu gehören beispielsweise Hinweise zum Einreichen des Schallschutznachweises, Standsicherheitsnachweises und des Wärmeschutznachweises. Diese Unterlagen, sowie eine Erklärung des Entwurfsverfassers über die Übereinstimmung des Standsicherheitsnachweises mit den Bauvorlagen sind in der Regel bis zum Baubeginn beim Bauamt einzureichen.

Mit der Baugenehmigung kommen in der Regel auch zwei Formulare: Die Anzeige über die Fertigstellung des Rohbaus und die Anzeige über die abschließende Fertigstellung. Beide sind nach Fertigstellung der jeweiligen Bauabschnittsphase an das Bauamt zu übersenden. Es wird anschließend jemand vom Bauaumt die Baustelle bzw. das fertige Haus besichtigen und dazu nochmals einen Brief zukommen lassen, ob Baumängel vorliegen oder nicht.

Nächste Schritte vor dem Baubeginn

Der Tiefbauer muss schnellstmöglich die Info erhalten, dass nun bald mit den Arbeiten begonnen werden kann, damit er die Baustelle für die nächste Zeit einplanen kann. Zudem ist es wichtig, dass der Vermessungsingenieur alsbald die Grobabsteckung durchführt, da der Tiefbauer ansonsten seine Arbeit nicht verrichten kann.

Es ist notwendig, dass die Baustelle bereits bei Baubeginn vollständig abgesichert ist. Dazu benötigt man das vom Bauamt mitgesandte Baustellenschild mit dem roten Punkt. Da es aus Papier ist, benötigt man dafür eine wasserdichte Hülle*, damit es ein Jahr auf der Baustelle überlebt. Ein weiteres wichtiges Baustellenschild ist das mit der Aufschrift “Betreten der Baustelle verboten”*. Das besteht bestenfalls aus Aluminium, da die aus PVC bei Minusgraden leicht verspröden und bei Wind brechen. Diese Dinge sollten an dieser Stelle besorgt werden, damit sie pünktlich zu Baubeginn da sind.

Wenn für den Start alles Notwendige erledigt ist, steht dem Baubeginn nichts mehr im Wege. Nun sollte man sich schnellstmöglich um den Baubeginn kümmern.

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4.2 Der Baubeginn

Baustelleneinrichtung bei Baubeginn

Vor dem Baubeginn ist um die spätere Baugrube herum ein Bauzaun aufzustellen. Diesen kann man sich für etwa 5 Euro im Monat pro Element mit der Länge von 2,5m leihen. Oder man kauft sich den Bauzaun für etwa 40 Euro pro Element und verkauft diesen wieder nach Fertigstellung. Die zweite Variante ist auf Dauer natürlich günstiger. Bauzäune findet man häufig bei ebay-kleinanzeigen.de zu mehr oder weniger guten Preisen (Suchvorschläge: Bauzaun, Mobilzaun, Baustellenzaun). Für den Bauzaun werden Betonfüße und Schellen benötigt. Man sollte immer einen Betonfuß mehr haben, als Bauzäune vorhanden sind, und bei den Schellen eine weniger.

Gut sichtbar muss das Baustellenschild mit dem roten Punkt, sowie das Baustellenschild* mit der Aufschrift “Baustelle betreten verboten – Eltern haften für Ihre Kinder” angebracht werden. Wenn man das versäumt, droht ein Baustopp und saftiges Bußgeld.

Bei der Anforderung einer Baustellen-Toilettenkabine kann sicherlich der Baustoffhändler behilflich sein. Mit wöchentlicher Reinigung kostet diese in etwa 80 bis 100 Euro im Monat.

Für die Lagerung von Werkzeugen, Geräten und Material ist ein Baustellen-Container ganz hilfreich. Mit einer Größe von 2m x 3m ist dieser in den meisten Fällen ausreichend und bietet zudem einen Schutz bei Starkregen. Manche Baustoffhändler stellen den Container für die Bauzeit kostenlos zur Verfügung und berechnen lediglich die Transportkosten.

Bei Baubeginn nicht zwingend erforderlich, aber zunehmend immer wichtiger ist der Strom auf der Baustelle. Wie in vorangegangenen Kapiteln erwähnt, sollte man nun die entsprechenden Schritte einleiten, um am Ende nicht “ohne Saft” dazustehen.

Das Selbe wie für Strom gilt natürlich auch für Wasser. Gewisse Dinge laufen ohne Wasser absolut nicht.

Grobabsteckung

Damit der Tiefbauer weiß, was zu tun ist, muss der Vermessungsingenieur bereits da gewesen sein, um die Grobabsteckung durchzuführen. Dazu muss er einige Pflöcke in die Erde gehauen haben (meist rot markiert). Ein Pflock sollte mit einer Aufschrift versehen sein. Dieser Pflock ist sehr wichtig und sollte gut gehütet werden. Er gibt nämlich eine Höhe des zu errichtenden Hauses vor.

In dem Beispielbild bedeutet die Aufschrift “OK RB KG”, dass es sich bei der Markierung um die Oberkante des Rohbetons im Kellergeschoss handelt. Es handelt sich also um die Höhenmarkierung der Bodenplatte. Es ist also genauestens darauf zu achten, was auf dem Pflock steht. Die restlichen Pflöcke stellen die Gebäudeecken dar. Der Tiefbauer weiß somit, bis wohin er die Erde abtragen und den Untergrund für die Bodenplatte vorbereiten muss.

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4.3 Tiefbau und Erdarbeiten

Erdarbeiten und Erstellung der Baugrube

Nach erfolgter Grobabsteckung kann mit dem Tiefbau und den Erdarbeiten begonnen werden. Dafür rückt der Tiefbauer mit seinen Gerätschaften an und beginnt mit der Ausschachtung der Baugrube.

Zunächst trägt der Tiefbauer den Oberboden ab und lagert diesen sinnvollerweise an einer Stelle, wo dieser die weiteren Arbeiten auf der Baustelle nicht beeinträchtigt. Wenn das Grundstück besonders klein ist, kann eine Entsorgung des Materials erforderlich sein. Das kostet leider viel Geld. Um das zu umgehen, kann bei Kleinanzeigen die Erde “zu verschenken” angeboten werden. Eventuell bleibt man so “nur” auf den Transportkosten sitzen.

Der Tiefbauer muss je nach Bodenbeschaffenheit mehr oder weniger dicke Schicht des Bodens abtragen, um den notwendigen Bodenaufbau erstellen zu können. Dazu geht er immer von der Höhenangabe aus, um die richtige Höhe zu erstellen. Es ist wichtig vorher in den Wärmeschutznachweis zu schauen: Darin ist aufgeführt, ob und in welcher Dicke eine Dämmung unter der Bodenplatte erforderlich ist und. Beträgt die Dicke der Dämmung beispielsweise 10cm, so muss der Bodenaufbau natürlich auch 10cm tiefer sein. Nur so hat die Bodenplatte später die richtige Höhe. Der spätere Aufbau mit Bodenplatte sollte in etwa wie folgt aussehen:

Ist der Boden soweit abgetragen, dass ein fester und tragfähiger Untergrund erreicht ist, muss das fehlende Material in der Baugrube durch ein anderes ersetzt werden. Dazu verwendet man verdichtungsfähiges Material, welches in Schichten von etwa 20cm aufzubringen und schichtweise mit einer Rüttelplatte zu verdichten ist.

Vorbereitung des Schnurgerüsts

Sobald der Tiefbauer die Frostschutzschicht ordnungsgemäß verdichtet hat, ist man selbst gefragt. Nun ist für die Feinabsteckung das Schnurgerüst vorzubereiten. Dazu sind mit einem Vorschlaghammer* an den Gebäudeecken Holzpfähle in die Erde zu schlagen. Diese dürfen natürlich nicht auf der Fläche stehen, wo später die Bodenplatte gegossen wird. Es ist ausreichend, wenn man diese in etwa 50cm bis 100cm Entfernung von der Bodenplatte anbringt. Das Schnurgerüst (Draufsicht) sollte schematisch etwa wie folgt aussehen:

Die schwarzen Punkte stellen die Holzpfähle, die roten Linien die Holzlatten und die grünen Linien die Schnur dar. Die Maurerschnur* wird im Normalfall nicht benötigt – der Vermesser bringt i.d.R. seine eigene mit. Wenn die Holzpfähle eine ausreichende Länge haben, dann sollten diese nach dem Einschlagen noch etwa einen Meter herausragen. In jedem Falle müssen diese stabil stehen und nicht wackeln. Bei Abenddämmerung (zwecks besserer Sichtbarkeit) sind mit dem Kreuz-Linienlaser* die Latten an den Holzpfählen so anzubringen, dass die Oberkante der Latte genau die selbe Höhe hat, wie die spätere Bodenplattenoberkante. So kann man später beim Einschalen der Bodenplatte auf das Nachmessen der Höhe verzichten. Für eine bessere Stabilität des Schnurgerüsts sorgen diagonale Latten zwischen den einzelnen Holzpfählen.

Im weiteren Verlauf der Tiefbau- und Erdarbeiten muss der Vermesser eine Info bekommen, wann er anrücken kann. Er wird Nägel in die Holzlatten hauen und dazwischen eine Schnur spannen. Diese Schnur umreißt die späteren Gebäude-Außenkanten. Er wird dazu eine Abnahme des Schnurgerüsts erstellen, welche i.d.R. beim Bauamt einzureichen ist.

Abwasserrohre und Sauberkeitsschicht

Da jetzt alle Gebäudeecken exakt festgelegt sind, kann der Tiefbauer Abwasserrohre verlegen. Dazu kommt der bereits erstellte Abwasserplan zum Einsatz. Sobald die Abwasserrohre ordnungsgemäß verlegt (unbedingt nachmessen!) und eingesandet sind, muss eine Dichtheitsprüfung der Abwasserrohre von einem spezialisierten Unternehmen erfolgen.

Wenn alle Abwasserrohre dicht sind, wird die Sauberkeitsschicht (z.B. Splitt) aufgebracht und verteilt. Diese Schicht muss überall die richtige Höhe aufweisen, da alle nachfolgenden Schichten eine fest vorgegebene Dicke haben und ein Höhenausgleich nicht mehr möglich ist.

Die Maurerschnur lässt sich natürlich abnehmen, wenn sie bei den weiteren Arbeiten stört. Nach dem Verteilen der Sauberkeitsschicht ist die nochmalige Kontrolle der Abwasserrohre erforderlich: Diese müssen etwas oberhalb (ca. 1cm) über der späteren Bodenplattenoberkante liegen. Das lässt sich mit dem Kreuz-Linienlaser* nachprüfen.

Die Erdarbeiten und der Tiefbau sind vorerst mit der Sauberkeitsschicht abgeschlossen. Es folgen nun weitere Vorbereitungen für die Bodenplatte.

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4.4 Vorbereitung der Bodenplatte

Um das Betonieren der Bodenplatte vorzubereiten, sind noch einige sehr wichtige Schritte erforderlich. Dazu kann je nach Wärmeschutznachweis eine Dämmung erforderlich sein. Zudem werden einige Materialien und Werkzeuge benötigt. Erst nach gründlicher Vorbereitung und Kontrolle aller notwendigen Schritte ist die Schalung mit Beton zu füllen.

Bodenplatte einschalen und dämmen

Beim Einschalen ist unbedingt auf das Außenmaß der Bodenplatte im statischen Nachweis bzw. Positionsplan zu achten. Zudem sind bei gedämmten Betonteilen grundsätzlich immer alle an den Außenbereich angrenzenden Flächen zu dämmen. Das bedeutet, dass beim Einschalen einer gedämmten Bodenplatte also auch auf die Dämmung der Seiten zu achten ist. Die Einschalung muss also entsprechend etwas größer ausfallen.

Dazu werden die Bohlen horizontal aufgestellt und etwa alle 1,5m durch Holzpfähle o.Ä. abgestützt. Die Konstruktion muss sehr stabil sein, da der Beton später mit viel Druck auf den Bohlen lastet. Es wäre fatal, wenn die Konstruktion beim Betonieren nicht hält und bricht. Es ist übrigens nicht so schlimm, wenn die Holzbohlen sich etwas unterhalb der Bodenplattenoberkante befinden: Mit der seitlichen Dämmung sollte man schließlich auf die benötigte Höhe kommen. Keine Angst, dass die Dämmung bricht. Wenn die Dämmung 6cm oder 8cm dick ist, dann kann sie auch mal 10 cm über der Bohle enden.

Wenn die Holzbohlen nun richtig positioniert sind, kann die seitliche Dämmung der Bodenplatte erfolgen. Dazu verwendet man am besten Leichtbauplattenanker*, welche später die Dämmung fest mit der Bodenplatte verbinden. Die Anker nicht zu weit unten platzieren, da dort noch die untere Dämmung der Bodenplatte folgt.

Die Höhe der seitlichen Dämmung entspricht der Bodenplattendicke und der Dicke der unteren Dämmung. Die Dämmung lässt sich sehr gut mit einem Fuchsschwanz (Säge)* oder wenn bereits Strom zu Verfügung steht noch einfacher mit einer Pendelhubstichsäge* schneiden.

Nun kann man auch die untere Dämmung in die Schalung einbringen. Dazu verwendet man i.d.R. Dämmplatten mit Stufenfalz. So oder so ähnlich kann die fertig gedämmte Bodenplatte dann schließlich aussehen:

Bewehrung für den Stahlbeton

Bei der Bodenplatte und den Betondecken wird meist zwischen Unter- und Oberbewehrung unterschieden. Dabei handelt es sich prinzipiell um die untere und um die obere Lage der Baustahlmatten, die aufgrund der Statik zu verlegen sind.

Für das Erstellen der Unterbewehrung ist in den Bewehrungsplan der Bodenplatte zu schauen. Das kann zunächst ganz wild aussehen:

Wenn man es sich genauer anschaut, dürfte einiges etwas klarer werden: Es gibt viele Rechtecke im Bild, die jeweils eine Diagonale haben. Eine Baustahlmatte ist also immer ein Rechteck mit einer Diagonale darin. Wie man unschwer erkennen kann, überlappen sich hier einige Baustahlmatten. Bei den Baustahlmatten wird meist nur zwischen R- und Q-Matten unterschieden. Bei den Q-Matten ist die Bewehrung (also die Stäbe) sowohl in Längs-, als auch in Querrichtung gleich. Diese Betonstahlmatten können also längs oder quer verlegt werden. Bei den R-Matten liegt die Hauptbewehrung in Längsrichtung (Längsstäbe sind dicker), weshalb man hierbei also auch die Orientierung der Matte beachten muss. Die Nummer (z.B. 335) ist meist in Form eines Etiketts auf der Matte angebracht. Je größer die Nummer, desto schwerer und teurer sind meist die Matten.

Für die Arbeit mit Stahl sind gute und robuste Arbeitshandschuhe* und eine langärmlige Oberbekleidung zu empfehlen. Auch ein kleiner Verbandskasten für den Notfall sollte zur Verfügung stehen.

Untere Bewehrung der Bodenplatte

Vor dem Verlegen der Matten ist auf die untere Dämmung eine Baufolie* auszulegen. Diese verhindert später, dass der Beton durch die Ritzen herausläuft. Auf der Folie müssen nun in etwa 1m Abstand sogenannte Drunterleisten platziert werden. Das sind Leisten aus Kunststoff, die dafür sorgen, dass die Baustahlmatten später vollständig von Beton umschlossen sind. Bei Stahlbeton ist grundsätzlich immer darauf zu achten, dass der Stahl mindestens 3cm von allen Seiten mit Beton umgeben ist.

Auf die Drunterleisten sind nun die Baustahlmatten nach Plan zu verlegen. Das Ausschneiden von Ecken und Rohraussparungen kann man mit einem Mattenschneider* vornehmen. Die Mattenschneider findet man teilweise in einem guten gebrauchten Zustand. Man muss aber darauf achten, dass die Zange nicht unter ca. 90cm ist, da das Schneiden sonst zunehmend schwieriger wird. Wenn das Verlegen der Matten erfolgt ist, dann ist in dem Bewehrungsplan nocheinmal zu prüfen, ob eventuelle “Zulage” notwendig ist. Es kann beispielsweise notwendig sein, dass auf der Unterbewehrung einzelne Moniereisen verlegt werden müssen.

Die Baustahlmatten können nun an den Überlappungsstellen mit Drahtschlaufen* und Drillapparat* verbunden werden. Weil die Drahtschlaufen so dünn sind, nimmt man am besten immer zwei davon und verdrillt diese an den Knotenpunkten der Matten. Am Ende muss natürlich jede Matte richtig gewählt, orientiert und platziert werden.

Körbe und Erdung

Vor dem Erstellen der oberen Bewehrung sind zunächst die “Körbe” zu platzieren. Bei den Körben handelt es sich um gebogene Baustahlmatten, die für den richtigen Abstand zwischen der unteren und oberen Bewehrung sorgen. Die Körbe werden umlaufend an der Außenseite der gesamten Bodenplatte platziert. Auch hierbei ist natürlich ein Abstand von mindestens 3cm zur seitlichen Dämmung zu beachten, damit der Beton dort hineinfließen kann. Die Körbe sind mit der Unterbewehrung durch Drahtschlaufen* und Drillapparat* zu verbinden. An den inneren Ecken der Körbe sind (nach Skizze) Moniereisen anzubringen und durch Drahtschlaufen zu fixieren.

Nun folgt das Ausrollen des Erdungsbands auf der unteren Bewehrung. Dazu wird zuerst ein Stück Erdungsband als Fundamenterder für die spätere Haupterdungsschiene nach oben herausgezogen (max. 1m). Dieser Fundamenterder sollte möglichst nah an der späteren Wand anliegen. Hierzu wird in der Regel verzinktes Band mit dem Querschnitt (30×3,5)mm verwendet. Das Band ist zunächst mit Drahtschlaufen* zu fixieren und anschließend mit geeigneten Verbindern fest mit der Bewehrung zu verbinden, damit die elektrische Leitfähigkeit an der Stelle gegeben ist. Das Band verläuft dabei einmal komplett um die Bodenplatte in geringem Abstand zum Rand herum, bis es wieder an der ursprünglichen Stelle angekommen ist. Hierbei ist das Erdungsband wieder mit dem Anfang fest zu verbinden.

Bei vollständig gedämmten Bodenplatten ist es Vorschrift, dass die Erdung auch mit einem Erdungsband außerhalb der Bodenplatte verbunden ist. Hierzu reicht es nicht mehr verzinktes Erdungsband zu verwenden. Stattdessen wird hierfür Band bzw. Rundleiter aus Edelstahl (V4A) verwendet. Dieser muss natürlich mit dem inneren Erdungsband fest verbunden werden.

Obere Bewehrung der Bodenplatte

Die bereits verlegten Drahtkörbe am Rand der Bodenplatte sorgen für den richtigen Abstand der oberen und unteren Bewehrung nur im Randbereich. Für den Rest müssen sogenannte “Schlangen” im Abstand von ca. 1,5m ausgelegt werden – diese dienen als Abstandshalter.

Auf die Schlangen und Körbe werden nach dem Bewehrungsplan der Oberbewehrung Baustahlmatten verlegt. Diese sind wiederum mit Drahtschlaufen* und Drillapparat* untereinander, mit den Schlangen und mit den Körben zu verbinden.

Es ist nochmals in den Bewehrungsplänen zu kontrollieren, ob an irgendeiner Stelle noch etwas vorgesehen ist. Beispielsweise kann ein Aussteifungspfeiler notwendig sein. Dazu sind die entsprechenden Moniereisen in L-Form zu biegen und fest mit der Unter- und Oberbewehrung zu verdrillen.

Für jedes herausstehende Abwasserrohr ist es empfehlenswert, eine runde Kappe aus der Dämmung zu schnitzen und mit Klebeband zu fixieren. So sind die Rohre auch nach dem Betonieren gut sichtbar und frei von Beton.

Dann ist es geschafft! Die fertige Bewehrung kann jetzt vom Bauleiter abgenommen werden.

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4.5 Betonieren der Bodenplatte

Nachdem nun die Bewehrung der Bodenplatte fertiggestellt ist, kann mit den Vorbereitungen für das Betonieren begonnen werden. Dazu ist zeitig das notwendige Werkzeug zu beschaffen. Aber nicht nur das Werkzeug, sondern auch einige Helfer und natürlich auch der Beton sind wichtig. Hierbei muss alles passen, denn dazu steht nur ein Versuch zur Verfügung! Zudem muss man auch auf die Wetterlage achten: Bei einem drohenden Frost darf nicht ohne Weiteres betoniert werden.

Werkzeuge zum Betonieren der Bodenplatte

Wichtige Werkzeuge zum Betonieren der Bodenplatte sind der Betonglätter* (diesen kann man auch aus Holz selbst bauen) und zwei Gartenrechen*. Wenn man einen Betonglätter selbst baut, dann auch nach Möglichkeit etwas breiter (ca. 1,5m) – das erleichtert die spätere Arbeit. Zudem benötigt man einen hochwertigen Rotationslaser mit Tonsignal, sowie für alle Fälle Ersatzbatterien. Dieses leiht man sich bestenfalls irgendwo aus, da diese Geräte ab ca. 1500 Euro zu kaufen sind. Ein Kreuzlinien-Laser wird hierfür nicht ausreichen, da dieser bei Tageslicht zu schwach ist, um auf die Schnelle etwas ablesen zu können. Beim Betonieren muss eben alles schnell und gut organisiert ablaufen. Für den Rotationslaser ist in den meisten Fällen noch eine Latte mit einem unten angebrachten Brett erforderlich (siehe nachfolgendes Video bei ca. 1:30). Mit dieser Latte kontrolliert man beim Betonieren die Höhe.

Nicht zu vergessen sind Gummistiefel*. Alle Personen, die sich beim Betonieren auf der Bodenplatte aufhalten, sollten Gummistiefel tragen. Zu guter Letzt benötigt man noch ein Betonrüttler (auch Flaschenrüttler genannt). Diesen kann man sich meist kostengünstig ausleihen oder gebraucht kaufen (z.B. ebay-kleinanzeigen.de). Es ist darauf zu achten, dass dieser viel Leistung (ab ca. 500W) hat, da er sonst nicht viel bringt.

Betonpumpe und Fahrmischer

Natürlich ist für das vorgesehene Datum Beton und eine Betonpumpe zu bestellen. Eine Betonpumpe ist ein LKW mit einem schwenkbaren Schlauch, durch welchen Beton an die richtige Stelle gepumpt wird. Dazu wird vor dem Betonieren der LKW an einer günstigen Position aufgestellt und gesichert. Während dem späteren Betonieren kommen dann die Fahrmischer mit jeweils ca. 8m³ Frischbeton und entladen den Beton in die Betonpumpe.

Wenn man bei den vorangegangenen Arbeiten akkurat gearbeitet hat und die berechnete Betonmenge perfekt passt, muss keine Entsorgungsgebühr für die verbliebene Betonmenge bezahlen. Ansonsten können für die Entsorgung von Restmengen etwa 100 Euro pro Kubikmeter veranschlagt werden. Nach Möglichkeit sollte man sich deshalb vorab nach einer passenden Stelle auf dem Grundstück umsehen, um den Restbeton doch noch zu nutzen – bezahlen muss man diesen schließlich sowieso. Wenn das Frischbetonwerk passende Aufträge im Anschluss hat, fallen möglicherweise keine Entsorgungskosten an.

Die Gestellung der Betonpumpe kostet natürlich auch Geld (ca. 500 Euro). Dennoch lohnt sie sich, weil das Verteilen des Betons “von Hand” sehr viel Kraft und Zeit kostet. Beim Betonieren hat man jedoch “viel um die Ohren”, sodass man auf die Handarbeit getrost verzichten kann.

Betonieren der Bodenplatte

Nun geht’s ans Eingemachte: Der Rotationslaser wird auf die richtige Höhe eingestellt und überprüft. Die Helfer ziehen die Gummistiefel an und machen sich bereit für den Start. Es folgt die Aufgabenverteilung und es kann jeder seine Fähigkeiten unter Beweis stellen: Bei ungeübten Helfern werden sicherlich zwei Personen mehr notwendig sein. Ansonsten sind hierfür etwa fünf Personen einzuplanen.

Die Rollenverteilung

Holger (auch wenn er Karsten heißt): Weil er etwas kräftiger ist, kümmert er sich um den Schlauch, aus dem Beton rauskommt. Weil Holger hier auch bei vollem Verstand sein muss, darf er den Bierkasten noch nicht geleert haben. Er bewegt den Schlauch immer dorthin, wo gerade noch Beton benötigt wird.

Tom: Er nimmt seine Arbeit peinlich genau und kümmert sich um die Kontrolle der richtigen Höhe. Er achtet darauf, dass er immer freie Bahn bis zum Rotationslaser hat, da er ansonsten nicht die richtige Höhe angezeigt bekommt. Sein Messbalken zeigt ihm immer an, ob an einer Stelle zu viel oder zu wenig Beton ist. Tom ist in seiner Schlüsselrolle sehr wichtig und muss den anderen Anweisungen geben. Er läuft immer neben Holger und sagt ihm, wo bereits genug Beton vorhanden ist. Wenn Holger zu viel Beton auf eine Stelle gepumpt hat, dann sagt Tom dem Dieter, dass er an der Stelle etwas wegnehmen muss.

Dieter: Er geht mit dem Gartenrechen auf der mit Beton verfüllten Fläche und verteilt diesen gleichmäßig. Er hört auf Tom: Wenn Tom sagt, dass auf einer Stelle zu viel Beton ist, muss er diesen in Richtung der noch unverfüllten Fläche ziehen.

Michael: Er verträgt am meisten Bier und hat deshalb diese einfache Aufgabe: Nämlich mit dem Betonrüttler den Beton verdichten. Das passiert nicht permanent, sondern alle paar Minuten, um die Luft aus dem Beton herauszubefördern. Außerdem hilft er Dieter mit dem zweiten Gartenrechen, wenn er gerade mal nichts zu tun hat.

Mike: Er ist sehr penibel und hat das nötige Feingefühl. Er kommt nach allen anderen mit einem ausreichenden Abstand. Dabei benutzt er den Betonglätter, um den auf die richtige Höhe gebrachten Beton zu glätten. Er macht kurze Hin- und Herbewegungen, damit der Beton schön verfließt und eine glatte, ebene Oberfläche (+/- 5mm) bildet.

Feuer frei!

Der Fahrmischer rückt an und der Betonpumpenfahrer hat die Pumpe am Startpunkt positioniert. Die Schaulustigen haben sich versammelt und denken sich still: “lass knacken”.

Nun geht die Betonpumpe an und alle warten sehnlichst, bis der erste Beton herausgespuckt wird. Der austretende Beton erinnert dann aber doch tatsächlich eher an Durchfall. Holger hält den Pumpenschlauch und versucht in Schlangenlinien (etwa 1m breit) die richtige Menge Beton fachgerecht zu platzieren:

Jeder Helfer konzentriert sich dabei voll und ganz auf seine Aufgabe. Es versteht sich, dass die bereits glattgezogene Fläche nicht mehr betreten werden darf.

Bei einer ebenen Oberfläche der Bodenplatte sind die beteiligten Helfer (anschließend, nicht vorher) mit Bier zu belohnen. Gleicht die Bodenplatte eher einer Gebirgslandschaft, so sind die verantwortlichen Helfer dauerhaft von der Baustelle zu verbannen.

Nach dem Betonieren

Wenn die Sonne mal wieder einen Abgang gemacht hat und es regnet ununterbrochen: Gut. Ansonsten wenn das Wetter der Sahara gleicht, muss die Bodenplatte bestenfalls mehrmals täglich genässt und so vor zu schnellem Austrocknen geschützt werden. Damit beugt man der Rissbildung im Beton vor.

Nun muss für die nächsten Tage Material geordert werden. Nach etwa drei Tagen kann das Steinmaterial geliefert und auf der Bodenplatte abgestellt werden.

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