5.3 Gerüst aufstellen

Eines Tages ist es soweit: Man muss ein Gerüst aufstellen, um auf der Baustelle weiter voranzukommen. Ein Gerüst selbst zu besorgen und aufzustellen, kann sich zu einer sehr aufwändigen Angelegenheit wandeln, wenn man damit bisher noch keine Erfahrungen gemacht hat. Jedoch ist es nicht unmöglich. Mit Überlegung und körperlichem Einsatz lässt sich auch dieser Schritt in Eigenleistung meistern.

Es ist zunächst zu überlegen, welches Gerüst man nimmt und wo man es herbekommt. Viele Gerüstbauer vermieten auch ihre Gerüste (ohne Aufbau). Andererseits findet man z.B. auf ebay-kleinanzeigen.de oft Gesamtpakete an Gerüsten, welche man für den Hausbau kaufen und verwenden kann. Das gekaufte Gerüst lässt sich in den meisten Fällen wieder für den selben Preis verkaufen, sodass hierbei keine Kosten entstehen.

Vor dem Aufstellen das Gerüst planen

Die Planung zum Aufstellen des Gerüsts ist essenziell. Während die Profis die Planung im Kopf machen, wird man als Laie nicht um eine Skizze kommen. Für den Anfang sollte man überschlagen, wie viel Gerüst insgesamt benötigt wird. Spielt man mit dem Gedanken ein Gerüst zu kaufen, so muss man bedenken, dass man auch viele passende Zubehörteile benötigt. Oft fehlen bei einem gekauften Gesamtpaket einige der benötigten Teile, sodass man explizit nach diesen suchen muss. Das ist häufig nicht so einfach, da nun der Gerüsthersteller und das Modell fest vorgegeben sind.

Zudem ist es wichtig zu wissen, zu welchem Zweck man das Gerüst aufstellt. Beispiele:

  • Maurerarbeiten
  • Dachdeckerarbeiten
  • Fenstereinbau
  • Außenputz

Aus dem Zweck ergeben sich die Gerüstaufstellung und notwendige Anpassungen am Gerüst.

Gerüst-Grundriss

Die meisten Baugerüste haben eine Standardlänge von 2,5 Metern und eine Höhe von 2 Metern. Die Breite beträgt dabei etwa 65 bis 70 cm. Die Öffnung zwischen Gerüst und Mauer darf beim Aufstellen eine Breite von 30 cm nicht überschreiten. Der Abstand sollte aber auch nicht wesentlich unter 30 cm liegen, damit man hier noch vernünftig arbeiten kann – z.B. beim Verputzen. Mit diesem Wissen man die Skizze (am besten maßstabsgetreu auf Millimeterpapier) bei einer Ecke und schaut, ob man mit den Längen so in etwa hinkommt.

  • TIPPS:
  • Dachüberstand beachten.
  • Konsolen (Ausleger) für weitere Bohlen verwenden.

Ein Gerüst aufzustellen benötigt einiges an Zeit und Kraft. Deshalb zahlen sich genaue Vorüberlegungen aus. In dem obigen Beispiel blieb der Dachüberstand unberücksichtigt. Deshalb würde sich die Art der Aufstellung zwar fürs Mauern, für den Fenstereinbau und fürs Verputzen gut eignen, jedoch würde man bei einem großen Dachüberstand Probleme beim Aufstellen des Dachstuhls und beim Dachdecken bekommen. Steht das Gerüst falsch, so muss man dieses vollständig abbauen und auf der richtigen Stelle erneut aufbauen. Das lässt sich vermeiden! Dazu gibt es Konsolen als Zubehör für das Gerüst, welche eine Verbreiterung des Gerüsts ermöglichen. Diese Konsolen gibt es z.B. für eine oder zwei weitere Bohlen. Die Verbreiterung mit Konsolen kann vom stehenden Gerüst aus in Richtung des Hauses oder vom Haus weg erfolgen. In dem nachfolgenden Beispiel ist die Verbreiterung des Gerüsts mit einer Bohle in Richtung Haus dargestellt:

In dem Beispiel kann man erkennen, dass man diesen Gerüstaufbau sowohl für Maurerarbeiten, als auch fürs Dachdecken und das spätere Verputzen verwenden kann. Für das vernünftige Arbeiten an einem Gewerk muss man mindestens zwei Bohlen breite Arbeitsfläche haben. Das Beispiel zeigt einen geplanten Dachüberstand und jeweils daneben eine zwei Bohlen breite Arbeitsfläche.

Wenn der Gerüstabstand vom Haus unter Berücksichtigung der einzelnen Gewerke festgelegt ist, beginnt man mit der Erstellung der Skizze. Dazu skizziert man zuerst maßstabsgetreu den Hausgrundriss und anschließend den Gerüst-Grundriss.

Gerüst-Zubehör

Spielt man mit dem Gedanken, ein Gerüst zu erwerben, so ist das Gerüst-Zubehör hierbei keinesfalls zu vernachlässigen. Nicht nur die einzelnen Komponenten für das Gerüst an sich, sondern vor allem auch die Anbau- und Erweiterungskomponenten können den Gesamtpreis extrem beeinflussen. Für den Gerüstaufbau werden in der Regel die folgenden Komponenten benötigt:

  • Geländer
  • Bordbretter
  • Doppelstirnträger
  • Diagonalen
  • Rahmen
  • Durchstiege
  • Bohlen
  • Geländerpfosten
  • Spindelfüße
  • Wandanker
  • Normalkupplungen
  • Ringösen
  • Gerüstnetze

Im letzten Abschnitt wurden die Konsolen als eine wichtige Komponente genannt, die einen kompletten Neuaufbau des Gerüsts bei einzelnen Gewerken überflüssig machen kann. Natürlich müssen nicht bei jeder Gerüst-Arbeitshöhe Konsolen verwendet werden, wenn man sie nicht gerade benötigt. Ist man beispielsweise gerade an den Dacharbeiten dran, benötigt man bei den darunterliegenden Arbeitshöhen die Konsolen nicht. Diese können dort abgebaut und bei der Dach-Arbeitshöhe angebaut werden. Dadurch kann man sich eine Menge Konsolen und zusätzlicher Bohlen sparen. In diesem Falle ergibt sich an einigen Stellen im Gerüst ein größerer Abstand, als 30 cm zwischen Haus und Gerüst. Diese Gerüststellen müssen für den Zugang durch ein Doppelstirngeländer (auch Affenschaukel genannt) gesperrt werden.

Gerade weil man einige Bereiche des Gerüsts später sperren muss, muss man sich vorher überlegen, wo man die Durchstiege mit der Leiter einlegt. Diese sollten sinnvollerweise nicht in den abgesperrten Bereichen liegen. Die Sicherheit des Gerüsts muss zu jedem Zeitpunkt der Nutzung gegeben sein. Zum einen kann es unter Umständen Probleme geben, wenn die Berufsgenossenschaft die Baustelle kontrolliert. Zum anderen möchte man sich nicht vorstellen, was passiert, wenn tatsächlich jemand auf der Baustelle durch unsachgemäße Aufstellung des Gerüsts verunglückt.

Gerüst-Fläche

Stöbert man im Internet und sucht nach Baugerüsten, so findet man oft m²-Angaben zu einer Fläche des Gerüsts. Wie wird dieser Wert berechnet? Es wird ein exemplarischer Gerüst-Aufbau angenommen und die Wandfläche berechnet, welche von dem Gerüst überdeckt wird.

Von diesen Werten sollte man sich nicht allzu sehr beeinflussen lassen. Der Grund liegt darin, dass mit gleichen Teilen sich je nach Aufbau unterschiedlich große Flächen ergeben können. Deshalb lohnt sich der Blick auf den tatsächlichen Inhalt eines Gerüst-Pakets.

Ein Beispiel:

Für die kleinstmögliche Einheit des Gerüsts (2,5m x 2m = 5m²) werden zwei Rahmen und zwei Bohlen benötigt.

Um das Gerüst um eine weitere Einheit an der Seite zu erweitern, benötigt man nur noch einen weiteren Rahmen, sowie zwei weitere Bohlen. Es ergibt sich eine Fläche von 10m².

Um das Gerüst jedoch um eine weitere Einheit oberhalb zu erweitern, benötigt man zwei weitere Rahmen und zwei weitere Bohlen. Die Fläche bleibt jedoch mit 10m² gleich.

Man erkennt hierbei, dass man mit der Flächenangabe als Verkäufer tricksen kann. Darauf sollte man als Käufer nicht reinfallen.

Sobald man sich festgelegt hat, wie das Gerüst stehen soll, kann man mit der Auszählung benötigter Teile beginnen (siehe Zubehör-Liste weiter oben).

  • Einige Regeln, die für den Aufbau wichtig sind:
  • Mindestens eine Diagonale pro Fläche und Stockwerk
  • Diagonalen zwischen Stockwerken treffen sich an einem Punkt
  • Zwei Geländer pro begehbare Einheit
  • Etwa ein Wandanker pro vier Einheiten
  • Eine Affenschaukel pro offener Stirnseite
  • Mindestens ein Durchstieg pro Stockwerk

Gerüst aufstellen

Das Aufstellen von Gerüst sollte nur von Personen ohne Höhenangst erfolgen. Beim Aufbau erreicht man sehr schnell gefährliche Höhen, auf denen man mit schweren Gerüstteilen hantieren muss. Während die untersten Einheiten nach dem Aufstellen (möglichst mit Wasserwaage*) perfekt gerade ausgerichtet werden sollten, ist es bei den darauf folgenden Stockwerken nicht mehr notwendig.

Im ersten Schritt werden mit zwei Mann zwei Rahmen aufgestellt, auf die Rahmen werden zwei Bohlen aufgelegt und die Konstruktion anschließend mit einer Diagonale gegen seitliches Kippen gesichert. Nun werden noch zwei Geländerholme eingehängt. Damit ist eine Einheit fertiggestellt. Der Rest wird nach der gleichen Vorgehensweise aufgestellt, jedoch ist dies deutlich einfacher, da man nur noch an die bestehenden Einheiten “anbauen” muss. Nicht zu vergessen: Das Gerüst ist sofort (also noch während des Aufbaus) mit Wandankern zu sichern. Andernfalls könnte das Gerüst von der Wand weg kippen.

Auf den Arbeitsebenen müssen Bordbretter angebracht werden. Diese verhindern, dass auf dem Gerüst abgelegte Werkzeuge seitlich vom Gerüst herunterfallen können.

Überall dort, wo man herunterfallen kann (z.B. zwischen Wand und Gerüst, wenn der Abstand größer 30 cm ist), müssen Geländer in 50 cm und 100 cm Höhe angebracht werden.

Ein fertiger Gerüst-Aufbau könnte dann wie folgt aussehen:

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5.1 Erste Steinreihe mauern

Material für’s Mauern

Vor dem Verlegen des Grundsteins muss sich dieser bereits auf der Baustelle befinden. Erst mit dem notwendigen Material kann man mit dem Mauern beginnen. Die Steinelieferung erfolgt auf Paletten, weshalb sich ein Hubwagen auf der Baustelle als sehr nützlich herausgestellt hat (ebay-kleinanzeigen.de hilft weiter). Da die Steinpaletten in der Regel etwas tiefer sind, als die normalen Europaletten, ist ein Hubwagen mit einer flachen Gabel vorteilhafter. Ansonsten ist bei jeder Palette darauf zu achten, dass Holzlatten untergelegt werden, da man sonst mit dem Hubwagen nicht unter die Palette kommt.

Jetzt könnte Jemand behaupten: “Schmarrn! Da braucha ma ned”. Jedoch muss dann der Kran mit den Paletten an jede Stelle der Bodenplatte drankommen können – und das ohne Seufzen.

Wenn nun Material geliefert wird, muss darauf geachtet werden, dass der Platz für die Wände + ca. 60cm frei bleibt. Zudem ist es ratsam, die Steine gleich zu Beginn an die richtige Stelle zu verfrachten. Sobald alle Paletten entladen sind, ist da nichts mehr mit “mal eben die Palette verschieben”.

Ein LKW mit Anhänger rückt bei der Steinlieferung meist kostenlos an, wenn die gesamte Lieferung für eine Baustelle bestimmt ist. Das bedeutet, dass etwa 22 Paletten auf der Bodenplatte Platz finden müssen. Bei kleiner Bodenplatte ist das also schon eine knappe Kiste, wenn man vorher keinen Gedanken dran verschwendet.

Nun weiter im Programm: Als Material und Werkzeug ist Folgendes bereitzustellen:

Vorbereitungen für’s Mauern

Bei Abenddämmerung ist mit dem Kreuz-Linienlaser* der höchste Eckpunkt der Bodenplatte ausfindig zu machen. Dieser Punkt hat dann die Ehre, dass der Grundstein auf ihr liegen darf. Warum die höchste Stelle? Weil sich Unebenheiten in der Bodenplatte dann noch mit Mörtel ausgleichen lassen.

Zudem wurde in den vorigen Kapiteln bereits erwähnt, dass die Holzpfähle bei der Feinabsteckung (Schnurgerüst) etwa einen Meter aus dem Boden herausragen sollen. Das ist jetzt wichtig: Hier sind nun weitere Holzlatten anzubringen, um die obere, äußere Kante der ersten Steinreihe zu markieren. Achtung: Mörtelbett (ca. 15mm) muss mitberücksichtigt werden.

Zur Vermeidung von aufsteigender Feuchtigkeit in das Mauerwerk muss unter die erste Steinreihe besandete Dachpappe verlegt werden. Das gilt sowohl für Außen-, als auch für Innenwände. Auf die Stellen der Bodenplatte, wo die Dachpappe platziert wird, ist Dünnbettmörtel aufzubringen (nach Herstellerangaben anrühren). Man “verklebt” die Dachpappe also praktisch mit der Bodenplatte. Wenn die Dachpappe sich durchbiegt oder irgendwo absteht, ist diese mit einem Stein zu beschweren. Es ist darauf zu achten, dass die Dachpappe bei Außenwänden ins Hausinnere herausragt. Das ermöglicht später den Anschluss der Feuchtigkeitssperre. Bei Innenwänden muss die Dachpappe natürlich zu beiden Seiten hin herausstehen, da die Feuchtigkeitssperre hierbei von beiden Seiten erforderlich ist.

Auch bei Türen und bodenlangen Fenstern kann die Dachpappe durchgehend platziert werden. Wenn die Vorarbeit zunächst gut bis mittelprächtig gelungen, dann kann es auch schon mit dem Mauern losgehen!

Los geht es mit dem Mauern!

Beim Bau gilt immer: Augen auf! Das dient sowohl zur Gefahrenabwehr, als auch für die richtige Ausführung der Arbeiten. Wer glaubt, dass ein Bauleiter den Bau leitet, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Zunächst ist in einem großen Kübel eine nicht so große Menge Leichtmauermörtel nach Herstellerangaben anzurühren. Mit einer Maurerkelle* ist eine Mörtelschicht für den Eckstein (möglichst gleichmäßig dick) aufzubringen. Die richtigen Steine unter den Paletten suchen und dabei natürlich auch auf den richtigen Wert der Wärmeleitfähigkeit. Der erste Stein ist an der vorgesehenen Stelle für die Ewigkeit zu platzieren und mit einer Wasserwaage auf der oberen Fläche in Quer- und Längsrichtung perfekt (!) mit einem Gummihammer* (durch sanftes Klopfen) auszurichten. Ebenso muss die obere Steinkante perfekt “am Schnürchen” langlaufen. Die erste Steinreihe ist sehr, sehr wichtig! Wenn diese schief ist, hat man später deutlich mehr Arbeit das auszugleichen und das Ergebnis ist eher bescheiden. Also: Zeit lassen! Dann folgt auch schon der zweite Stein.

Der überschüssige Mörtel wird mit der Maurerkelle aufgenommen. Dieser ist immer noch gut genug für die nachfolgenden Steine. Je nach Steingeometrie ergibt sich in der Draufsicht der ersten Steinreihe (Ecke) das folgende Muster:

Zunächst ist die erste Steinreihe nur bei den Außenwänden zu mauern. Die Innenwände würden gerade anfangs sehr stören und die Arbeit behindern. Innenwände kann man in der Regel nach Fertigstellung der Außenwände einer Etage mauern.

Maueröffnungen

Im Eifer des Gefechts sollte man die Öffnungen für Türen und bodenlange Fenster nicht übersehen. Türen und Fenster haben in der Regel einen Bodeneinstand, sodass damit die Höhe des Bodenaufbaus ausgeglichen wird. Somit ist hierbei die erste Steinreihe auszulassen. Falls die in einer Reihe benötigte Anzahl Steine keine ganze Zahl ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn nur eine Lücke bis etwa 4cm entsteht, kann man diese mit Leichtmauermörtel verfüllen:

Wenn die Lücke größer ist, wird ein Stein passend zugesägt und gesetzt:

Maueröffnungen für Innentüren

Achtung: Bei den Öffnungen für Türen ist natürlich nicht die Türbreite, sondern das Maueröffnungsmaß entscheidend. Um später nicht unnötig viel Geld ausgeben zu müssen, ist hier unbedingt auf die Standardmaße zu achten. Für Standardtüren sind es die folgenden Maße:

Bei diesen Abmessungen sollte man bei der Breite die Maße 885mm (normale Tür) und 760mm (schmale Tür) vorziehen. Die Türen mit diesen Abmessungen sind am günstigsten zu bekommen. Bei der Höhe sollte man sich am besten nach der Deckenhöhe richten: Bei Deckenhöhe von 2,50m sehen die Türen mit der Höhe von 2010mm (Standardhöhe) ganz passabel aus. Für etwas höhere Decken kann man auf höhere Türen ausweichen. Bestenfalls hat man bereits die Verfügbarkeit und den Preis der gewünschten Türen geprüft. Ganz wichtig: Bei dem Maueröffnungsmaß der Höhe handelt es sich um die Öffnungshöhe nach Einbau des Estrichs und des Bodenbelags!

Wer hier vom Beton aus misst, der misst nur Mist und dürfte sich schon bald öfters den Kopf an dem Sturz stoßen. Bei der Breite hat man in den Fällen von tragenden Wänden keine Wahlmöglichkeiten mehr – hier muss man sich an die Pläne des Architekten halten. Der Türsturz fließt bereits vorher mit in die statische Berechnung ein. Veränderungen funktionieren hier also nicht ohne Weiteres.

Maueröffnungen für Fenster

Bei den Fenstern sieht die Welt etwas anders aus: Hierbei sollte man sich zwar ebenfalls an die Baurichtmaße halten (der Architekt macht es für gewöhnlich), jedoch fertigen die Fensterhersteller die Fenster meist auf Wunsch.

Im nächsten Schritt geht es flott zur Sache: Verglichen mit der ersten Steinreihe geht hier die Post ab. Das aber nur, wenn die erste Steinreihe perfekt gerade liegt.

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5.2 Wände Mauern

Die erste Steinreihe ist gelegt. Jetzt kommt der Part, wo man tatsächlich am Ende des Tages das Ergebnis deutlich sehen kann. Für das Mauern der Wände benötigt man überwiegend einen Mörtelschlitten* und eine Steinsäge.

Ecke Mauern

Es geht zunächst wie bei der ersten Steinreihe mit der Ecke los: Hierbei wird die Ecke nun genau andersrum gemauert, um die Mauer im Verbund zu erstellen.

Dazu ist eine kleine Menge Dünnbettmörtel anzurühren und in den Mörtelschlitten* zu füllen. Zunächst wird der Dünnbettmörtel nur auf der Ecke aufgerollt, um die ersten drei Steine zu verlegen. Darauf legt man anschließend den Eckstein und richtet diesen mit einem Gummihammer und einer Wasserwaage vorsichtig aus. Nun folgen auch die beiden anliegenden Steine. Der überschüssige Dünnbettmörtel ist von der Stein-Oberseite sofort zu entfernen.

Gleichermaßen wird mit den nachfolgenden Ecken verfahren. Sobald die Ecken fertiggestellt sind, kann zwischen den Ecken eine Maurerschnur* gespannt werden. Diese sorgt dafür, dass die Mauer zwischen den Ecken perfekt gerade gemauert werden kann.

Umso wichtiger ist es die Ecken perfekt “senkrecht” zu mauern. Von den Ecken ausgehend ist die Maurerschnur* so zu spannen, dass diese entlang der Kante derjenigen Steinreihe verläuft. Die Maurerschnur* ist dazu einfach durch ein loses Drauflegen eines Steins zu fixieren und auszurichten. Das Steingewicht reicht bereits aus, um die Schnur in der richtigen Position zu halten.

Steinreihen mauern

Das Mauern an sich ist nicht so schwierig, wie es sich manch Einer vorstellt. Klar, es ist körperlich anstrengend! Wenn man einige Grundregeln beim Mauern beachtet und etwas mitdenkt, dann funktioniert es eigentlich ganz gut.

Ein paar wichtige Regeln

Es kann vorkommen, dass die Steine nicht perfekt gerade sind oder aber die erste Steinreihe nicht ideal liegt. Deshalb ist darauf zu achten, dass man nicht jeden Stein einfach aufeinander legt. Zwar passen die Kanten übereinander, dafür setzt sich ein möglicher Fehler in der ersten Steinreihe immer weiter fort. Hier ist also vielmehr auf die Geradheit der gesamten Mauer zu achten. Übertrieben dargestellt könnte es so aussehen:

Es ist in jedem Falle darauf zu achten, dass die Steine eine ausreichende Überlappung (etwa in der Mitte) haben:

Gerade bei hochwärmedämmenden Wänden muss man ein Mörtelschlitten* benutzen. Warum? Es muss sichergestellt sein, dass eine geschlossene Schicht des Dünnbettmörtels entsteht. Andernfalls zieht später die Luft “durch die Wände”. Oft merkt man das später bei den Steckdosen und Ähnlichem. Wenn man die Kammern der Steine mit Dünnbettmörtel versiegelt, dann verhindert man damit weitesgehend den Zug.

Beim Mauern der Wände sind die folgenden Dinge nicht zu vergessen:

  • Tür- und Fensteröffnungen (Steine auslassen)
  • Innenwände (Mauerverbinder* aus Edelstahl setzen)
  • Tür- und Fensterstürze (Rollladenkasten nicht vergessen!)
  • Platz für Heizkreisverteiler (bei Fußbodenheizung)

Verbinden der Wände beim Mauern

An den Verbindungsstellen der Innenwände sollte man nicht vergessen Mauerverbinder* aus Edelstahl zu setzen. Dazu kann bei nichttragenden Wänden (z.B. 11,5er Mauerwerk) je Steinlage ein Mauerverbinder gesetzt werden. Bei dickeren Wänden sind auch zwei Mauerverbinder nebeneinander möglich. Das verleiht dem Mauerwerk etwas mehr Stabilität.

Die Mauerverbinder sind dabei in den Dünnbettmörtel einzulegen, damit sich diese kraftschlüssig mit dem Mauerwerk verbinden.

In der Regel ist beim Mauern der Wände zunächst eine Steinart dran, um eine Wand fertigzustellen, bevor man anschließend mit einer anderen Steinart die anderen Wände mauert. Deshalb können Mauerverbinder vorübergehend nach unten gebogen werden. Damit minimiert man das Verletzungsrisiko.

Ebenso wichtig beim Mauern: Auf die richtige Höhe achten und den Einbau der Stürze nicht vergessen!

Einbau der Stürze

Auf der Baustelle müssen immer alle Pläne des Architekten und des Statikers zur Verfügung stehen. Für viele Stürze sieht der Statiker jene aus Stahlbeton vor. Deshalb kann man nicht immer auf Fertigstürze zurückgreifen.

Bei nichttragenden Wänden ist es in der Regel so, dass man dort Fertigstürze verbauen kann. Fertigstürze bekommt man beim Baustoffhändler oder im Baumarkt. Fertigstürze können teilweise auch bei tragenden Wänden zum Einsatz kommen. Stürze nach dem Bewehrungsplan des Statikers sind dagegen vor Ort auf der Baustelle herzustellen. Diese müssen eingeschalt und mit Betonstahl versehen werden. (dazu später mehr). Bei dieser Art der Stürze ist darauf zu achten, dass an den Seiten genügend Auflagefläche vorhanden ist. Der Surz muss später eine Auflage von etwa mindestens 20 bis 25cm auf jeder Seite haben.

Wenn in dem Plan des Statikers nichts anderes vorgesehen ist, sollte auch der Fertigsturz gut aufliegen. Dieser sollte etwa mindestens 15 bis 25cm Auflage auf jeder Seite haben. Wenn für die Wanddicke keine passenden Fertigstürze zur Verfügung stehen, können zwei Stürze nebeneinander verbaut werden. Bei dieser Art der Stürze ist meist anschließend noch mit Steinen aufzumauern (s. Bild).

Auch bei einem Heizkreisverteilern für die Fußbodenheizung ist ein Sturz erforderlich. Der Heizkreisverteiler ist in der Tiefe oft verstellbar und meist nur 11 bis 16cm tief. Deshalb sollte hier (je nach Wanddicke) nicht die gesamte Wand ausgelassen werden, sondern nur die erforderliche Dicke. Diese fehlende Wanddicke ist mit einem Sturz abzufangen.

Bei Fenstern sind in der Regel Rollladenkästen vorzusehen. Dadurch kann der Sturz nur “in die Decke”, statt in die Mauer eingebaut werden. Die Wände mit Fensteröffnung kann man aus dem Grunde dann bis oben hin ohne Sturz mauern:

Für die Fertigstellung des Mauerwerks einer Etage sind ungewollte Wandöffnungen zu verfüllen.

Verfüllen der Wände nach dem Mauern

Nach dem Mauern einer Etage sind nun auch kleine Öffnungen im Mauerwerk mit Leichtmauermörtel zu verfüllen. Dazu ist Leichtmauermörtel nach Herstellerangaben anzurühren. Mit einer Maurerkelle* wird das Material auf die Öffnung geworfen. Das überschüssige Material wird wieder aufgenommen und der Vorgang anschließend wiederholt. Es muss eine ebene Fläche entstehen.

Das Verfüllen der Wände sollte auch an Fensterlaibungen erfolgen. Insgesamt erleichtert das Verfüllen das spätere Abdichten oder Verputzen der Wände, sowie den Einbau der Fenster und Türen.

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5.4 Filigrandecken und Schalung

Herstellung der Schalung

Vor dem Betonieren der Decke ist eine Schalung notwendig. Die Schalung verhindert dabei das unkontrolliere Herausfließen des Betons. Die Filigrandecken stellen dabei die Unterseite der Decke dar. Doch bis zum Betonieren sind noch einige wichtige Dinge zu erledigen.

Vorbereitungen für Filigrandecken

Bevor Filigrandecken geliefert werden können, sollte man die Schalung der Betonstürze erstellen. Dazu benötigt man in erster Linie Bohlen, Schalbretter, Balken und Baustützen. Die noch nicht vorhandenen Stürze werden später beim Betonieren der Decke mitverfüllt. Deshalb muss man hier besondere Sorgfalt walten lassen. Wichtig ist eine stabile Konstruktion. Keiner möchte beim Betonieren ein Leck in der Schalung haben, wo der Beton ausläuft. Deshalb: gleich richtig machen!

Zunächst gehen wir noch von einer Mauer ohne Sturz aus:

Aufbau der Schalung

Im folgenden Schritt sind zwei Balken (Querschnitt ca. 10 x 10cm) etwa auf folgende Länge zu schneiden: Tür-/ bzw. Fensterbreite + ca. 50cm. Nun werden noch einige Schalbretter (Querschnitt ca. 10 x 2cm) auf die folgende Länge geschnitten: Wanddicke + ca. 60cm.
Im folgenden Schritt ist je eine Baustütze links und rechts von der Maueröffnung zu platzieren. Dazu sollten mindestens zwei Personen die Arbeit durchführen, damit die Konstruktion während des Aufbaus nicht umkippt. Auf die zwei Baustützen ist ein Balken mittig zu legen und mit der Stütze zu vernageln. Nun ist auch auf der anderen Seite der Wand gleichermaßen zu verfahren. Die vorläufige Konstruktion sollte dann in etwa so aussehen:

Auf die zwei Balken werden nun die Schalbretter in einem Abstand von ca. 50cm gelegt und mit den darunterliegenden Balken vernagelt. Nach diesem Schritt sollte die Konstruktion bereits stabil sein. In der Draufsicht sollte die Konstruktion in etwa wie folgt aussehen:

Auf die Schalbretter werden nun quer dazu einige weitere Schalbretter gelegt. Dazu ist zunächst die Breite der Rohbauöffnung zu messen. Die Schalbretter sind anschließend auf diese Länge (geringfügig kürzer) zu schneiden und in die Schalung zu legen:

Nun muss die richtige Höhe der Konstruktion bestimmt und eingestellt werden. Dazu ist der Grundsatz zu beachten, dass kein Beton in Kontakt zur Außenluft stehen darf. Das würde sonst zu einer Kältebrücke führen. Deshalb muss an dieser Stelle zwischen Innen- und Außenwand unterschieden werden. Wird die Schalung für eine Außenwand erstellt, so muss eine Dämmung aus einer Hartschaumplatte (ca. 8cm dick) vorgesehen werden. Bei Innenwänden kann man dagegen ohne Dämmung arbeiten, da an beiden Seiten der Wand die “warme Seite” ist.

Sturz für die Außenwand

Für die Schalung des Sturzes einer Außenwand benötigt man zunächst eine Hartschaumplatte, in die man Leichtbauplattenanker* durchsteckt. Die etwa 8cm dicke Hartschaumplatte ist anschließend über die gesamte Öffnungsbreite zu legen, damit der Beton später nicht nach unten ausfließen kann.

Von oben betrachtet sieht die Konstruktion entsprechend der nachfolgenden Abbildung so aus:

Nun wird auch auch zur Außenseite hin eine Hartschaumplatte als Dämmung platziert. Somit wird eine Kältebrücke vollständig verhindert:

Von der Seite betrachtet, sieht die Dämmung für den Sturz wie folgt aus:

Nun fehlen noch an beiden Seiten die Bohlen, um den Beton an dem seitlichen Ausfließen zu hindern. Dieser Schritt ist weiter unten ausführlich erklärt.

Sturz für die Innenwand

Bei einer Innenwand ist in der Regel auf die Dämmung zu verzichten. Der Beton ist also von beiden Seiten mit der warmen Seite in Kontakt. Die Vorgehensweise ist gleich – jedoch ohne die Hartschaumplatten. Stattdessen wird auf der Unterseite eine Bohle angebracht. Diese sollte möglichst passend und lückenfrei liegen, um das Auslaufen des Betons zu verhindern.

Von oben betrachtet ergibt sich folgendes Bild:

Nun folgt das seitliche Einschalen des Sturzes. Dazu wird je eine Bohle an der Innen- und Außenseite angebracht und mit Nägeln an der unteren Bohle fixiert. Dieser Schritt ist natürlich auch bei Schalung mit Dämmung (für die Außenwand) notwendig. Damit ist die “Wanne” vollständig und sieht wie folgt aus:

Zu guter Letzt nagelt man einige Bretter schräg an die Schalung, um der Bohle auch im oberen Bereich Stabilität zu verleihen:

Sobald alle Stürze fertig eingeschalt sind, sind weitere Vorkehrungen für die Lieferung der Filigrandecken zu treffen.

Verlegen von Filigrandecken

Filigrandecken sind etwa 5cm dicke Betonelemente, welche vom Hersteller nach Maß gefertigt sind. Die Deckenelemente sind anschließend mit einem Kran nach Plan zu verlegen. Den Plan stellt der Hersteller der Filigrandecken zur Verfügung. In der Regel sind die einzelnen Elemente durchnummeriert und im Plan kenntlich gemacht.

Da man also vorab weiß, wie die Elemente zu verlegen sind, kann man die entsprechenden Vorkehrungen für das Verlegen treffen. Dazu sind Holzschalungsträger und Baustützen zu verwenden. Eine deutliche Arbeitserleichterung beim Aufstellen der Stützen hat man durch einen Dreifuß*. Damit stehen die Baustützen stabil, während man die Holzschalungsträger auflegen und kippsicher vernageln kann.

Verlegen der Holzschalungsträger

Die Holzschalungsträger sind so zu platzieren, dass diese quer zu den Betonelementen (im Bild mit 1, 2 und 3 gekennzeichnet) verlaufen:

An den Seiten liegen die Betonelemente in der Regel auf den tragenden Wänden auf. Ist dies nicht der Fall, so ist hier die Last ebenfalls durch Baustützen abzufangen. Die Holzschalungsträger sind in einem Abstand von etwa einem Meter zu platzieren und quer untereinander gegen Kippen mit Brettern zu sichern. Die Baustützen unter den Holzschalungsträgern sollten einen Abstand von etwa je einem Meter zueinander aufweisen, um die Last abzufangen und die Deckenelemente beim Betonieren vor dem Durchbiegen zu sichern. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Träger und Stützen für den Balkon (insofern vorhanden). Das gesamte Konstrukt kann in etwa wie folgt aussehen:

Die Höhe der Holzschalungsträger ist beim Verlegen der Deckenelemente entscheidend. Hierzu müssen diese exakt so ausgerichtet werden, dass die Filigrandecken perfekt und waagerecht aufliegen. Die Einstellung der richtigen Höhe erfolgt mit Hilfe einer langen Wasserwaage* und den Baustützen.

Verlegen der Filigrandecken

Mit einem Kran werden die gelieferten Filigrandecken nach Plan auf die vorhandene Konstruktion verlegt. Solange ein Kran vor Ort ist, sollte man unbedingt die für die Oberbewehrung notwendigen Matten und die Bewehrung auf die Filigrandecken legen, um sich viel Arbeit zu ersparen.

Untere Bewehrung ist hierbei natürlich nicht mehr erforderlich – diese befindet sich in den Filigrandecken. Zudem ist die waagerechte Lage der Filigrandecken nochmals zu prüfen und ggf. nachzujustieren. Insbesondere sollte man auf die Übergänge zwischen den einzelnen Elementen achten. Damit erspart man sich später auch beim Spachteln der Decken viel Arbeit.

Nach der Verlegung von Filigrandecken

Sobald die Deckenelemente verlegt sind, gibt es noch einige Dinge zu tun, bevor der Beton verfüllt werden kann:

Durchbrüche

Zunächst sind alle notwendigen Durchbrüche für Rohre und Leitungen zu erstellen. Für größere Durchbrüche wurden bestenfalls bereits die Deckenelemente wie benötigt bestellt. Kleinere Durchbrüche (z.B. Kabelauslässe für Lampen und Schalter) müssen i.d.R. vor Ort erstellt werden. Dazu sind die entsprechenden Stellen auf der Deckenunterseite anzuzeichnen und mit Hilfe von Bohrern* von unten durchzubohren. Von oben zu bohren ist natürlich wesentlich einfacher und auch der Staub fällt einem nicht ins Gesicht. Allerdings können beim Bohren von oben auf der Unterseite der glatten Filigrandecke größere Bereiche des Betons ausbrechen.

Leerrohre

Nach Vorbereitung der Bohrungen für die Elektrik können nun auch die Leerrohre verlegt werden. Es ist auf die Verwendung betonfester Leerrohre zu achten, damit diese beim Betonieren nicht reißen. Zudem lassen sich durch Verwendung von Leerrohren die Kabel nachträglich noch einziehen bzw. austauschen und schützen das Kabel vor äußeren Beschädigungen. Leerrohre für Lampen etc. können unmittelbar an der Deckenunterseite abgeschnitten werden. Leerrohre für Schalter und Steckdosen sollten dagegen eine Länge haben, die bis zur späteren Dose ausreicht. In die Leerrohre können später die benötigten Kabel mit Hilfe einer Kabeleinziehhilfe* eingezogen werden. Es ist wichtig bei dickeren Kabeln (z.B. NYM-J 5×2,5mm²*) entsprechend dickere Leerrohre (M25)* zu verwenden.

Für jeden Stromkreis wird eine Zuleitung vom Sicherungskasten zum ersten Punkt (z.B. Lichtschalter) gelegt. Von dort aus können dann später alle weiteren Dosen des selben Stromkreises auf dem Betonboden (also unter dem späteren Estrich) mit Leerrohren versorgt werden. Es ist wichtig, dass man keine Lichtauslässe etc. vergisst. Alles andere lässt sich ebensogut in der Wand und auf dem Betonboden (also unter dem Estrich) verlegen.

Schalung und Stürze

Auf Decken kommt als Schalungselement sogenannte Deckenrandschalung zum Einsatz. Diese kann beim Baustoffhändler in der erforderlichen Dicke und Höhe bestellt werden. Die Deckenrandschalung wird mit Bauschaum* auf den Steinen aufgeklebt und schließt bündig mit der Außenwand ab. Die Deckenrandschalung ist im nachfolgenden Bild links (grün) zu sehen.

Es müssen natürlich auch alle anderen Öffnungen (z.B. für Treppen) in der Decke eingeschalt werden. Die Schalung für eine Treppe kann dabei wie folgt aussehen:

Es ist unbedingt darauf zu achten, dass bei offenen Öffnungen mit Absturzgefahr auch eine Absturzsicherung (z.B. Geländer zu erstellen ist). Das könnte beispielsweise so aussehen:

Nun sind auch die Bewehrungen der Stürze vorzubereiten. Dazu sind nach dem Plan des Statikers die Bewehrungen entsprechend “zu binden”. Dazu gibt es einen Positionsplan des Statikers. Dort sind alle bewehrten Stürze mit entsprechenden Positionsnummern gekennzeichnet. In dem Bewehrungsplan werden dann zu jeder Position die entsprechenden Bewehrungen dargestellt. Ein Beispiel kann wie folgt aussehen:

In dem Plan werden zunächst für oben und unten die benötigten Stangen genannt. In dem oberen Beispiel also 2 Stangen oben und 4 Stangen unten mit jeweils der Länge 1,93m und Durchmesser 10mm. Dazu kommen dann insgesamt 14 Bügel mit dem Durchmesser 8mm. Die Bügel sind gleichmäßig über die gesamte Länge zu verteilen und mit dem Drillapparat* und Drahtschlaufen* zu verbinden. Dabei müssen sich zwei Stangen oben und vier Stangen unten befinden. Anschließend verlegt man es an die vorgesehene Stelle. Auch hierbei ist darauf zu achten, dass der Stahl später umlaufend mit mindestens 3cm Beton bedeckt wird.

Die gesamte Decke ist nach Abschluss der Arbeiten nochmals gründlich auf offene Stellen zu prüfen, an denen Beton auslaufen könnte. Öffnungen sind mit Bauschaum* zu verschließen.

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5.5 Leitungen verlegen

Weil die Filigrandecke nun am richtigen Platz liegt, ist jetzt Zeit für das Verlegen von Leitungen bzw. Leerrohren, die später im Beton verschwinden sollen. Dazu gehören beispielsweise Elektro-Leerrohre* oder Rohre der Lüftungsanlage*.

Vorbereitungen für das Verlegen von Leitungen

Vor der Verlegung der Rohre muss man sich darüber im Klaren sein, dass einige Rohre und Leitungen später auch auf der Decke verlegt werden können oder sogar müssen (z.B. Wasser- und Abwasserrohre).

Elektro-Leerrohre kann man dagegen oft im Beton verlegen, damit diese später nicht bei Verlegung anderer Leitungen und Rohre stören. Wie geht man nun vor?

Elektrik

Für die Elektrik empfiehlt sich die Verlegung der Kabel in Leerrohren. Zwar sind die Kosten hierdurch erhöht, jedoch ist das Kabel dadurch während der Bauphase besser geschützt und die Kabel bleiben auch noch nach Jahrzehnten austauschbar. Damit man die Leerrohre verlegen kann, muss jeweils deren Anfangs- und Endpunkt bekannt sein. Ebenso ist der Rohrquerschnitt entscheidend, damit eine passende Leitung dort später ihren Platz findet.

Im Grunde verwendet man meist nur die Leerrohre M20 und M25 (die Zahl entspricht jeweils dem Durchmesser). Die nachfolgende Übersicht gibt Aufschluss über die Zuordnung einer Leitung zum passenden Leerrohr:

Beim Kauf der Leerrohre* für die Verlegung im Beton ist unbedingt auf die betonfeste Variante zu achten. Diese sind deutlich robuster und elastischer. Die Leerrohre namhafter Hersteller sind zwar etwas teurer – dies zahlt sich jedoch beim Einziehen von Kabeln aus, da die innere Gleitbeschichtung die Arbeit deutlich erleichtert und beschleunigt.

Wo beginnt man mit der Arbeit? Am einfachsten ist es, sich Zimmer für Zimmer vorzuarbeiten. Dazu legt man sich eine Liste zurecht, die man in jedem Raum abarbeitet. Die Liste kann beispielsweise wie folgt aussehen:

  • Strom-Zuleitung für Steckdosen
  • Zuleitung für Licht
  • Zuleitung für elektrische Rollladen
  • Sonstige Strom-Zuleitungen, z.B. für:
  • Kühlschrank
  • Spülmaschine
  • Dunstabzugshaube
  • Herd und Ofen
  • Schalter für Außenbeleuchtung und -steckdosen
  • Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung
  • Netzwerkdosen
  • Verbindung(en) zwischen Lampe(n) und Schalter(n)
  • Verbindung zwischen Rollladen und Schaltern
  • Verbindungen zur Türsprechanlage (ggf. mit Kamera)
  • Achtung: Elektroarbeiten dürfen nur von sachkundigen Personen durchgeführt werden!

Bohrungen für die Elektrik

Es werden nun die entsprechenden Löcher für die Leerrohre* gebohrt. Dazu sollte man lange Bohrer* verwenden, die jeweils etwa 2 bis 5 mm dicker sind, als das entsprechende Leerrohr. Damit ist sichergestellt, dass das Leerrohr gut in die Bohrung passt. Bei zu kleiner Bohrung hat man oft Schwierigkeiten das Leerrohr durchzustecken, weil kleine Steinchen das Loch oft etwas einengen.

  • TIPPS:
  • Filigrandecken von unten mit Schlag bohren.
  • Wände (sofern möglich) schräg von oben bohren.

Wenn man die Filigrandecken von unten bohrt, verhindert man das Herausbrechen großer Betonstücke auf der Gutseite. Deshalb empfiehlt sich das Bohren von unten, auch wenn hierdurch der unangenehme Staub einem entgegenkommt. Die Schlagbohrmaschine beim Bohren gut festhalten! Weil der Bohrer auf Bewehrungseisen treffen kann, kann dieser plötzlich blockieren. Die Schlagbohrmaschine* sollte deshalb unbedingt mit einem Drehmomentbegrenzer ausgestattet sein.

Leerrohre verlegen

Sind die Löcher alle gebohrt, beginnt das Verbinden der einzelnen Stellen mit Leerrohren. Im nachfolgenden Bild kann man zwei Lichtauslässe, sowie drei Spot-Gehäuse* erkennen. Während die Spot-Gehäuse einer Beleuchtungsgruppe alle nacheinander verbunden werden können, führen die Leerrohre bei normalen Lichtauslässen einer Beleuchtungsgruppe zu einer Dose, wo später die Verkabelung stattfinden kann.

  • TIPPS:
  • Leerrohre im möglichst großen Radius verlegen.
  • Zu kleiner Radius erschwert das Einziehen von Kabeln.

Sind die Rohre verlegt, so ist die gesamte Vernetzung nochmals gründlich zu prüfen. Spätere Korrekturen lassen sich hier nur schwer realisieren.

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